07. September, 2025

Wirtschaft

Verlangen nach Reduzierung der Arbeitszeit: Ein gleichgewichtiger Kompromiss zwischen Zeitmanagement und Einkommen

In Deutschland offenbart eine kürzlich durchgeführte Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) den tief verwurzelten Wunsch zahlreicher Arbeitnehmer nach einer Verringerung ihrer wöchentlichen Arbeitszeit. Laut den Ergebnissen dieser umfassenden Untersuchung streben 53 Prozent der Befragten eine Reduktion ihrer Arbeitsstunden an, während weitere 40 Prozent mit ihrer aktuellen Arbeitszeit zufrieden sind. Nur eine Minderheit von 7 Prozent der Teilnehmer bekundet das Interesse, ihre Arbeitszeit zu verlängern.

Diese aufschlussreichen Erhebungen basieren auf einer telefonischen Befragung, die im Zeitraum von Januar bis Mai dieses Jahres durchgeführt wurde und insgesamt 4.018 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen umfasste. Bemerkenswerterweise wurden Auszubildende von der Umfrage ausgeschlossen, um eine klarere Fokussierung auf die reguläre Belegschaft zu gewährleisten.

Ein zentrales Hemmnis auf dem Weg zur gewünschten Reduzierung der Arbeitszeit stellen die bestehenden Arbeitsabläufe dar. Diese wurden von 63 Prozent der Befragten als maßgeblicher Grund genannt, warum sie mehr arbeiten müssen, als sie es eigentlich wünschen. Ebenso berichteten 60 Prozent der Teilnehmer, dass die bestehenden Arbeitsbelastungen anders nicht zu bewältigen seien. Ein weiterer wesentlicher Faktor, den 59 Prozent anführten, ist das unzureichende Gehalt, welches eine Reduzierung der Arbeitszeit erschwert.

Interessanterweise zeigt die Studie geschlechtsspezifische Unterschiede auf: Mehr Frauen als Männer gaben ein unzureichendes Einkommen als Hauptgrund für längere Arbeitszeiten an. Die 7 Prozent der Arbeitnehmer, die trotz alledem eine Verlängerung ihrer Arbeitsstunden befürworten würden, sehen auch organisatorische Aspekte als Haupthemmnis an. Hierbei liegt der Einfluss der Arbeitsorganisation bei 51 Prozent der Nennungen. Vorgesetzte spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle, da 36 Prozent der Befragten diese als Hindernis für die gewünschte Arbeitszeitverlängerung nannten.

In einer Reaktion auf die Studienergebnisse äußerte sich Yasmin Fahimi, die Vorsitzende des DGB, kritisch zur Verantwortung der Arbeitgeber. Sie betonte, dass starre Arbeitsstrukturen und die ablehnende Haltung von Führungskräften Hauptgründe dafür sind, warum rund 2,5 Millionen Teilzeitkräfte ihre Arbeitszeiten nicht aufstocken können, obwohl sie es gerne würden. Fahimi sieht in dieser Problematik nicht das Arbeitszeitgesetz als Verursacher, sondern die Verantwortung liege vielmehr bei den Arbeitgebern, die flexiblere Strukturen schaffen müssten, um den Wünschen ihrer Mitarbeiter nachzukommen.