16. September, 2025

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Verkaufswelle erschüttert Gesundheitssektor: Vamed-Deal alarmiert Österreich

Der Transfer des Klinikdienstleisters an einen französischen Investor verunsichert Belegschaft und Politik – mögliche Qualitätseinbußen in der medizinischen Versorgung befürchtet.

Verkaufswelle erschüttert Gesundheitssektor: Vamed-Deal alarmiert Österreich
Der Verkauf von Vamed an das französische Private Equity Unternehmen PAI Partners löst in Österreich Befürchtungen über mögliche Einschnitte in die Qualität der medizinischen Versorgung aus.

Politischer Sprengstoff: Reaktionen und Bedenken

Innerhalb Österreichs hat die Nachricht des Verkaufs eine Welle der Empörung ausgelöst. Sowohl politische Entscheidungsträger als auch die Belegschaft sehen darin eine potenzielle Gefahr für die Standhaftigkeit und Qualität der medizinischen Versorgung.

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Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer wurde bereits mit einem Brandbrief konfrontiert, in dem die Belegschaft ihre tiefen Sorgen um die Zukunft der medizinischen Einrichtungen artikuliert.

Die Angst: Ein auf Profit ausgerichtetes Management könnte zu gravierenden Einschnitten führen.

Strukturelle Veränderungen und ihre Implikationen

Vamed, bekannt für sein breit gefächertes Angebot von der Planung bis zum Betrieb von Kliniken und Reha-Zentren, steht nun vor einem ungewissen Schicksal.

Obwohl PAI Partners Investitionen in die Infrastruktur verspricht, befürchten Betriebsräte und Gewerkschaften signifikante Einsparungen, insbesondere im Personalbereich, die tiefgreifende Folgen für die Patientenversorgung haben könnten.

Der Verkauf von Vamed durch Fresenius an PAI Partners wird zum Politikum in Österreich, wobei sowohl Regierungs- als auch Oppositionsparteien den Umgang mit national wichtigen Gesundheitsressourcen kritisieren.

Dies ist besonders bedenklich, da Vamed mehr als 20 renommierte Reha-Einrichtungen in Österreich betreibt, inklusive des Anton Proksch Instituts in Wien, das auf die Behandlung von Suchtkrankheiten spezialisiert ist.

Deutschland und die internationalen Folgen

Die Entscheidung hat ebenfalls Potenzial, über die österreichischen Grenzen hinaus Wellen zu schlagen. In Deutschland, wo Vamed 18 Reha-Kliniken betreibt, herrscht eine abwartende Haltung.

Der Verkauf von Vamed betrifft nicht nur Österreich, sondern hat auch mögliche Folgen für die medizinische Versorgung in Deutschland, wo das Unternehmen ebenfalls Reha-Kliniken betreibt.

Gewerkschaftsvertreter wie Sylvia Bühler von Verdi äußern bereits deutliche Kritik am Verkauf und warnen vor den langfristigen Folgen für die Kontinuität und Verlässlichkeit in der Patientenversorgung.

Zukunftsperspektiven: Zwischen Hoffnung und Skepsis

Während PAI Partners betont, durch die neuen Investitionen die medizinische Qualität weiterhin sicherstellen zu wollen, bleibt eine gewisse Skepsis im Raum.

Der Vorsitzende des Konzernbetriebsrates von Vamed in Österreich, Harald Steer, symbolisiert diese Zwiespältigkeit.

„Natürlich lasse ich mich gerne positiv überraschen“, kommentiert er die Zukunftsversprechen des neuen Eigentümers, jedoch mit einer spürbaren Reserve.