30. Juni, 2025

Wirtschaft

Verdi und BVG: Tarifkonflikt schaltet in die heiße Phase

Verdi und BVG: Tarifkonflikt schaltet in die heiße Phase

Der Berliner Nahverkehr rollt wieder, jedoch könnte die Ruhe auf den Straßen nur von kurzer Dauer sein. Die Tarifverhandlungen zwischen Verdi und den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) haben nach einer zweitägigen Streikpause wieder an Fahrt aufgenommen. Die sechste Verhandlungsrunde soll nun klären, ob Verdi zu einem unbefristeten Streik aufrufen wird, was erhebliche Auswirkung auf die Berliner Bevölkerung hätte.

Verdi und die BVG stehen sich in dieser entscheidenden Phase unverändert gegenüber. Während Verdi-Mitglied Manuel von Stubenrauch darauf hinweist, dass ohne substanzielle Verbesserungen beim Grundgehalt eine Urabstimmung folgen könnte, scheint Sven Globig wenig Hoffnung auf ein akzeptables Angebot zu hegen. Eine solche Urabstimmung würde voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen, könnte aber zu einem Streikbeginn im April führen.

Die Möglichkeit, einen unabhängigen Schlichter einzusetzen, steht im Raum, wenn die Gespräche scheitern. Dies würde einen Streik während der Schlichtung ausschließen. Die BVG hat Verdi wiederholt aufgefordert, sich auf Kompromisse einzulassen, betont jedoch, dass man bereits mehrfach mit Angeboten auf die Gewerkschaft zugegangen sei. Auch Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt spricht von Einigungspotential bei den Zulagen und der Laufzeit, besteht aber auf einer Erhöhung des Grundgehalts um 750 Euro monatlich.

Die BVG erkennt die Notwendigkeit von Gehaltsanpassungen im Kontext der gestiegenen Lebenshaltungskosten an, verweist jedoch auf die 2021 vereinbarte Stundenreduzierung bei gleicher Bezahlung. Zuletzt wurde ein gestaffeltes Angebot von 375 Euro über 24 Monate unterbreitet, was einer Erhöhung um 13,6 Prozent entspricht. Neben dem Grundgehalt stehen zusätzlich das Weihnachtsgeld, Schichtzulagen und flexiblere Arbeitszeiten auf der Verhandlungsagenda.