Echtzeit wird Pflicht – Banken verlieren ihr Gebührenmodell
Ab dem 9. Oktober 2025 ist Schluss mit dem Service-Aufpreis: Instant Payments, also Überweisungen, die binnen Sekunden auf dem Empfängerkonto erscheinen, werden in der EU verpflichtend. Bislang verlangten viele Institute Extragebühren von bis zu fünf Euro pro Transaktion – künftig dürfen sie keinen Cent mehr berechnen.
Die Europäische Zentralbank hat mit der „Instant Payments Regulation“ den Weg geebnet, um den Zahlungsverkehr europaweit zu beschleunigen und Abhängigkeiten von US-Kreditkartenanbietern zu verringern. Für Banken bedeutet das ein Verlust eines lukrativen Gebührenmodells – für Verbraucher mehr Komfort und Sicherheit.
Doch die Umstellung ist nicht nur ein Geschenk: Geld, das in Sekunden überwiesen wird, ist auch in Sekunden weg. Verbraucherschützer warnen vor steigenden Risiken bei Betrugsmaschen. Wer voreilig auf Phishing oder Fake-Rechnungen reagiert, kann sein Geld kaum mehr zurückholen.
Wärmepumpen werden zur Kostenfalle für Verschwender
Eine weitere Zäsur betrifft das Heizen in Mehrfamilienhäusern. Ab dem 1. Oktober 2025 dürfen zentrale Wärmepumpen nicht mehr pauschal auf alle Mieter umgelegt werden. Stattdessen wird jede Kilowattstunde individuell gemessen.
Für die Vermieter bedeutet das neue Pflichten: Mess- und Zählertechnik muss installiert werden, ohne sie droht eine Abrechnung im rechtsfreien Raum. Für die Bewohner steigen die Chancen auf mehr Gerechtigkeit – doch die Risiken liegen auf der Hand: Wer bisher von niedrigen Pauschalen profitierte, könnte Nachzahlungen in drei- oder gar vierstelliger Höhe erleben.
Die Verbraucherzentrale lobt die höhere Transparenz, sieht aber Konfliktpotenzial: Energiesparen wird belohnt, aber soziale Sprengkraft entsteht dort, wo Haushalte keinen Einfluss auf ihre Wohnsituation haben – etwa in schlecht isolierten Altbauten.
Die Uhr bleibt ein Politikum – Sommerzeit bleibt Sommerdiskussion
Am letzten Sonntag im Oktober ist es wieder soweit: Die Uhren werden von 3:00 Uhr auf 2:00 Uhr zurückgestellt. Ein Ritual, das längst abgeschafft sein sollte – zumindest nach dem Willen der EU-Kommission, die 2018 das Ende der Zeitumstellung vorgeschlagen hatte.

Doch im politischen Alltag versandete die Reform. Kein EU-Mitgliedsstaat konnte sich verbindlich festlegen, ob dauerhaft Sommerzeit oder Winterzeit gelten soll. Deutschland schweigt sich aus, andere Länder blockieren. Ergebnis: Millionen Europäer drehen ihre Zeiger weiterhin zweimal im Jahr – während die Gesundheitsdebatte über Schlafrhythmus und Produktivitätsverluste unverändert weitergeht.
Ein Monat der Weichenstellungen
Oktober 2025 bringt spürbare Änderungen: Banken verlieren ein Geschäftsmodell, Vermieter neue Pflichten, Mieter mehr Verantwortung, und die EU beweist einmal mehr ihre Entscheidungsunfähigkeit. Was bleibt, ist ein Bild der Gegensätze: digitale Geschwindigkeit beim Geld, analoge Kleinkriege bei der Energie – und eine Uhr, die mitten in Europa weiter auf der Stelle tritt.
Ein Monat der Weichenstellungen
Oktober 2025 bringt spürbare Änderungen: Banken verlieren ein Geschäftsmodell, Vermieter neue Pflichten, Mieter mehr Verantwortung, und die EU beweist einmal mehr ihre Entscheidungsunfähigkeit. Was bleibt, ist ein Bild der Gegensätze: digitale Geschwindigkeit beim Geld, analoge Kleinkriege bei der Energie – und eine Uhr, die mitten in Europa weiter auf der Stelle tritt.
