19. Juni, 2025

Wirtschaft

USA untersucht alternative Handelsrouten: Schwerpunkt auf Wiederbelebung der Lieferketten

Die Vereinigten Staaten verfolgen unter der neuen Führung von Botschafter David Perdue eine strategische Neuausrichtung ihrer Handelsbeziehungen, sowohl mit China als auch global. Im Mittelpunkt dieser Bestrebungen steht das Ziel, kritische Lieferketten auf heimischen Boden zurückzubringen, um die zunehmende Abhängigkeit von China nachhaltig zu reduzieren. In einer bedeutsamen Rede, die er kürzlich auf einem Dinner in Washington hielt, hob Perdue hervor, dass die unkontrollierte Globalisierung signifikante Schwachstellen in internationalen Lieferketten offengelegt habe.

Perdue kritisierte insbesondere die starke Abhängigkeit US-amerikanischer Unternehmen von chinesischen Komponenten, Vorprodukten und vollständigen Lieferketten. Diese Abhängigkeit sei ein Indikator für das mangelnde Bewusstsein der amerikanischen Führung bezüglich des Rückgangs strategisch wichtiger Industrien im eigenen Land. Diese Bedenken teilt auch Ursula von der Leyen, die Präsidentin der Europäischen Kommission. Auf einem jüngsten Treffen der Gruppe der Sieben warnte sie vor einem 'neuen China-Schock'.

Als Reaktion auf die geäußerten Vorwürfe verwies die chinesische Regierung prompt auf die Unangemessenheit dieser Kritik und wies sie entschieden zurück. Von der Leyen wiederum warf China vor, seine quasi-monopolistische Position in bestimmten Wirtschaftszweigen als Druckmittel gegen andere Nationen einzusetzen. Botschafter Perdue hingegen distanzierte sich von allzu kritischen Sichtweisen und betonte, dass Präsident Donald Trump China nicht dafür verantwortlich mache, seine nationalen Interessen zu verfolgen.

Trump strebe vielmehr eine Handelsbeziehung an, die auf Gegenseitigkeit und Fairness basiert und die Interessen der amerikanischen Bürger in den Vordergrund rückt - ähnlich wie China es für seine eigenen Bürger tut. In der Zwischenzeit plädierte Chinas Botschafter in den USA, Xie Feng, für eine partnerschaftliche Beziehung zwischen den beiden Nationen anstelle einer Rivalität. Er forderte die Abschaffung der immer noch 'unangemessen hohen' Zölle, die von der Trump-Regierung eingeführt wurden, und argumentierte, dass beide Seiten von einem gegenseitigen Handelsaustausch gleichermaßen profitieren sollten.

Botschafter Perdue machte jedoch klar, dass das bestehende Handelsungleichgewicht zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt nicht länger akzeptabel sei. Um die Vormachtstellung des US-Dollars als Weltwährungsreserve zu sichern, müsse die US-Wirtschaft weniger von fragilen ausländischen Lieferketten abhängig sein. Diese strategischen Anpassungen seien notwendig, um die wirtschaftliche Stabilität und das langfristige Wachstum der Vereinigten Staaten zu gewährleisten.