Im Zuge des geostrategischen Ringens um die Herstellung von Halbleitertechnologien verstärkt die US-Regierung ihre Anstrengungen, die globale Chip-Fertigung vermehrt auf amerikanischen Boden zu verlagern. Im Rahmen dieser Initiative empfängt Texas nun weitere Investitionen des südkoreanischen Technologieriesen Samsung. Unterstützt von einer staatlichen Förderung, die bis zu 6,4 Milliarden Dollar umfassen könnte, plant der Konzern die Errichtung neuer Entwicklungs- und Produktionsstandorte.
Die Investition dürfte der Versorgungssicherheit der USA im Bereich modernster Chip-Technologien zugutekommen. Zu den Zukunftsplänen gehört unter anderem die Herstellung von Halbleitern mit einer Strukturbreite von lediglich zwei Nanometern; ein technologischer Fortschritt, der derzeit ausschließlich in Asien – vorwiegend durch den Marktführer TSMC in Taiwan – realisiert wird. Angesichts zunehmender geopolitischer Unsicherheiten nimmt die Angewiesenheit auf technologieführende Chips für High-End-Geräte wie Smartphones eine immer kritischere Rolle ein.
Die US-Strategie sieht vor, durch das Halbleitergesetz staatliche Anreize von insgesamt 39 Milliarden Dollar bereitzustellen, um Chip-Produktion und -Forschung ins Land zu ziehen. Die Rivalität von Branchenschwergewichten wie Intel und TSMC wird hierdurch allerdings nicht berührt. Während TSMC kürzlich Fördermittel in Höhe von 6,6 Milliarden Dollar erhielt, ist auch Intel mit einer staatlichen Förderung in der Pipeline, um die eigenen Kapazitäten in Europa zu expandieren – namentlich mit einer geplanten Produktion in Magdeburg, die noch auf grünes Licht seitens der EU-Kommission wartet.
Samsung selbst bekräftigt, das ambitionierte Investment von mehr als 40 Milliarden Dollar zu tätigen, welches unter anderem eine Erweiterung des bereits im Bau befindlichen Werks in Texas bis 2026 vorsieht. Mit der zweiten Fabrik, die ein Jahr später folgen soll, und einem Zentrum für die Bündelung von Prozessoren und Speicherchips, festigt Samsung seine Position als einer der Spitzenproduzenten in Sachen Speichertechnologie und setzt damit ein deutliches Zeichen in der globalen Technologielandschaft.
Im Wettlauf um die technologische Vorherrschaft und wirtschaftliche Unabhängigkeit scheinen die USA nicht nur mit Überzeugungskraft, sondern auch mit Milliardensummen zu werben, um internationale Chip-Schmieden auf eigenem Territorium willkommen zu heißen.