Zu Beginn des Jahres hat die größte Volkswirtschaft der Welt einen leichten Rückschlag erfahren. Das Handelsministerium in Washington gab bekannt, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Vereinigten Staaten im ersten Quartal eine annualisierte Abnahme von 0,2 Prozent verzeichnete, nachdem eine erneute Prüfung der vorherigen Schätzungen durchgeführt worden war. Ursprünglich hatten die Daten einen etwas größeren Rückgang von 0,3 Prozent signalisiert. Diese Revision überraschte die Volkswirte, die weitgehend damit gerechnet hatten, dass die anfänglichen Schätzungen bestätigt werden würden. Interessanterweise hatte das vierte Quartal des Vorjahres ein solides Wachstum von 2,4 Prozent verzeichnet.
Die aktuelle wirtschaftliche Situation wirft ein Licht auf die Auswirkungen der aggressiven Zollpolitik, die durch US-Präsident Donald Trump verfolgt wird. Diese Politik, die im April ihren Höhepunkt mit der Ankündigung von Zöllen auf nahezu alle internationalen Handelspartner erreichte, war für wichtige Partner wie China und die Europäische Union zeitweise abgemildert worden. Die Dynamik dieser Maßnahmen könnte durch die jüngste Entscheidung eines US-Bundesgerichts beeinflusst werden, das die Durchführung der Zölle vorerst ausgesetzt hat. Diese rechtliche Intervention könnte potenziell weitreichende Auswirkungen auf die künftigen Entwicklungen im globalen Handel haben.
Ein charakteristisches Merkmal der Berichterstattung über das US-Wachstum ist die traditionelle Nutzung der annualisierten Darstellung der Wachstumszahlen. Dieses Verfahren rechnet das Quartalswachstum auf ein volles Jahr hoch und unterscheidet sich erheblich von europäischen Praktiken, wo eine solche Hochrechnung nicht gängig ist. Diese methodischen Unterschiede erschweren direkte Vergleiche zwischen den Wachstumsraten beider Regionen. Um die US-Zahlen an europäische Standards anzugleichen, müsste die annualisierte Rate durch vier geteilt werden, was die Quartalsbasis verdeutlichen würde.