Das US-Militär setzt seine Strategie der Reduzierung der Truppenstärke im Irak fort und beabsichtigt, die Kontrolle über die bedeutende Militärbasis Ain al-Assad an die irakischen Sicherheitskräfte zu übergeben. Diese Ankündigung wurde von Kais al-Muhammadaui, dem stellvertretenden Kommandeur des gemeinsamen Einsatzkommandos des Iraks, bekanntgegeben. Der geplante vollständige Abzug der US-Truppen soll bereits in der kommenden Woche abgeschlossen sein. Aus offiziellen Kreisen in Washington gab es bisher keine Stellungnahmen zu diesem Vorhaben.
Seit dem Jahr 2014 leitet das US-Militär eine internationale Koalition im Irak und Syrien, die darauf abzielt, den sogenannten Islamischen Staat (IS) zu bekämpfen. Trotz dessen militärischer Zerschlagung bleiben zahlreiche IS-Kämpfer in beiden Ländern aktiv und verüben weiterhin Anschläge. Im Oktober hatte das Verteidigungsministerium der USA seinen Plan zur Reduzierung der militärischen Präsenz im Irak als Teil eines „gemeinsamen Erfolgs“ im anti-IS-Kampf verkündet.
Die Ain al-Assad-Basis, im Westen des Iraks gelegen, spielte eine wesentliche Rolle im Kampf gegen den IS und war mehrfach Ziel von Angriffen durch iranisch unterstützte Milizen. Diese Gruppen fordern vehement den vollständigen Abzug der US-Truppen aus dem Irak. Derzeit behalten die USA weiterhin militärische Einheiten in der Nähe des internationalen Flughafens von Bagdad sowie am Luftwaffenstützpunkt Erbil, der strategisch für Operationen im Irak und in Syrien genutzt wird. Des Weiteren befindet sich ein US-Stützpunkt in Syrien, unweit der Grenzen zu Irak und Jordanien, was die Bedeutung des regionalen Einflusses unterstreicht.
Die Übergabe der Ain al-Assad-Basis könnte als Teil eines breiteren strategischen Ziels gesehen werden, das darauf abzielt, die irakischen Sicherheitskräfte zu stärken und die regionale Stabilität zu fördern. Das rigorose Streben nach einer vollständigen Eigenverantwortung der lokalen Sicherheitskräfte spiegelt die jahrelangen Anstrengungen wider, die Sicherheitslage im Nahen Osten zu stabilisieren, während gleichzeitig Amerikas Engagement in internationalen Konflikten auf ein Minimum reduziert wird.