Die Ölpreissteigerungen halten an, nachdem die US-Regierung kürzlich umfassende Sanktionen gegen bedeutende russische Ölunternehmen verhängt hat. Im Zentrum dieser Maßnahmen stehen insbesondere die Unternehmen Rosneft und Lukoil, was zu erheblichen Turbulenzen auf den globalen Märkten geführt hat. In Verbindung mit diesen Sanktionen häufen sich Spekulationen, dass sowohl Indien als auch möglicherweise China ihre russischen Ölkäufe reduzieren könnten. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember ist infolgedessen um 2,55 US-Dollar auf 65,14 US-Dollar gestiegen, während ein Barrel der US-Sorte WTI eine Erhöhung um 2,37 Dollar auf 60,88 Dollar verzeichnet.
Die Einführung dieser Sanktionen markiert eine Premiere in der zweiten Amtszeit von Präsident Donald Trump, in der erstmals direkte, neue Strafmaßnahmen gegen Russland verhängt wurden. Diese sind gezielt gegen Rosneft, das unter der Führung von Igor Setschin steht, sowie gegen Lukoil und deren Tochterunternehmen gerichtet. Trotz der Neuheit der Sanktionen äußern Marktanalysten wie Warren Patterson, Leiter der Rohstoffstrategie bei ING Groep NV, Zweifel an der langfristigen Durchschlagskraft dieser Maßnahmen.
Währenddessen kursieren Berichte über ein mögliches Handelsabkommen zwischen Indien und den USA, in dessen Rahmen auch die Ölabhängigkeit von Russland thematisiert werden soll. Präsident Trump hat angekündigt, beim geplanten Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Südkorea die Ölpolitik Chinas zu besprechen. Der indische Premierminister Narendra Modi hat bereits seine Bereitschaft signalisiert, die Importe russischen Öls zu drosseln. Diese Entwicklungen verdeutlichen die strategische Positionierung Indiens und Chinas als bedeutende Rohölimporteure auf der Weltbühne. Die neuen Sanktionen haben das Potenzial, den russischen Ölaustausch langfristig zu verändern, dennoch warnen Analysten wie Steve Clayton vor der Möglichkeit, dass illegale Finanznetzwerke die Effektivität dieser Sanktionen untergraben könnten.