12. Dezember, 2025

Politik

US-Sanktionen erhöhen den Druck auf die venezolanische Regierung

Im Rahmen der anhaltenden geopolitischen Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Venezuela hat Washington seine Sanktionen gegen das südamerikanische Land nochmals verschärft. Die jüngsten Maßnahmen des US-Finanzministeriums zielen insbesondere auf ranghohe Personen im Umfeld der venezolanischen Regierung ab, darunter auch auf drei Neffen von Cilia Flores, der Ehefrau des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro. Den Neffen wird eine Verwicklung in Drogengeschäfte vorgeworfen, was sie ins Visier der amerikanischen Behörden rückte.

Neben den individuellen Sanktionen stehen auch Venezuelas strategisch wichtige Ölindustrie und deren Akteure erneut im Fokus. Der Ölsektor, der als wesentliches finanzielles Rückgrat des Maduro-Regimes gilt, sieht sich verstärktem Druck durch die USA ausgesetzt. So wurden Sanktionen gegen sechs Schifffahrtsunternehmen und deren Tanker ausgesprochen, da diese im Verdacht stehen, den Transport von venezolanischem Öl zu unterstützen. Diese Maßnahmen folgten auf die Beschlagnahme eines Tankers durch US-Behörden in venezolanischen Gewässern. Ziel dieser Sanktionen ist es, venezolanische Ölexporte weiter zu behindern und das Regime ökonomisch zu schwächen.

Zusätzlich wurden die Neffen Franqui Flores und Efrain Campo, von der US-Regierung als "Narco-Neffen" bezeichnet, aufgrund von mutmaßlichem Drogenschmuggel ins Visier genommen. Carlos Flores, ein weiterer Verwandter und Regierungsfunktionär, sieht sich ebenfalls Sanktionen ausgesetzt. Diese umfassen das Einfrieren ihrer Vermögenswerte in den USA und das Verbot für amerikanische Unternehmen, mit ihnen Geschäfte zu tätigen, was die wirtschaftlichen und diplomatischen Spannungen weiter anheizt.

Venezuelas wirtschaftliche Abhängigkeit von seinen Ölreserven, die primär für den Export bestimmt sind, insbesondere nach China, bleibt ein zentraler Streitpunkt. Präsident Maduro wirft den USA vor, diese Sanktionen seien ein Teil eines größeren Plans, die Kontrolle über Venezuelas Ölvorkommen zu erlangen und einen Regimewechsel zu forcieren. Dies steht in direktem Gegensatz zu den Vorwürfen von US-Finanzminister Scott Bessent, der die venezolanische Regierung beschuldigt, die Vereinigten Staaten mit Drogen überschwemmen zu wollen.

Obwohl Venezuela oft als Transitland für den Drogenschmuggel gesehen wird, konzentriert sich der tatsächliche Fluss illegaler Substanzen in die USA auf synthetische Drogen aus Mexiko, die ihren Ursprung häufig in China haben. Bereits 2017 waren die Neffen Franqui Flores und Efrain Campo zu langen Haftstrafen verurteilt worden, jedoch wurden sie 2022 im Rahmen eines Gefangenenaustausches entlassen.

Diese Entwicklungen markieren einen weiteren dramatischen Punkt in der ohnehin gespannten Beziehung zwischen Washington und Caracas, während die internationale Gemeinschaft die weitreichenden Auswirkungen dieser Eskalation genau beobachtet.