22. August, 2025

Politik

US-Regierung verstärkt die Prüfung von Millionen Visumanträgen

Die Vereinigten Staaten haben eine umfassende Neuüberprüfung von Millionen bereits erteilter Visa in die Wege geleitet. Diese Initiative berücksichtigt alle Informationen, die seit der ursprünglichen Visaerteilung ans Licht gekommen sind. Wie die "Washington Post" berichtet, wird das Außenministerium dabei verstärkt Aktivitäten in sozialen Medien untersuchen, um potenzielle Risiken und Sicherheitsbedenken zu identifizieren. Diese Maßnahmen könnten insgesamt rund 55 Millionen Menschen betreffen, was die Tragweite dieser Überprüfungen verdeutlicht.

Im Rahmen einer "kontinuierlichen Überprüfung" plant die US-Regierung, Visa zu widerrufen, wenn auffällige Informationen zutage treten. Zu den relevanten Auffälligkeiten gehören unter anderem Überschreitungen der genehmigten Aufenthaltsdauer oder eine Beteiligung an kriminellen Handlungen. Damit stellt dieser umfassendere Ansatz eine erhebliche Erweiterung der bisherigen Überprüfungsrichtlinien dar, bei der nun in nie dagewesenem Umfang Daten gesammelt werden. Die genauen Abläufe und Mechanismen dieser komplexen und zeitintensiven Überprüfungsverfahren sind jedoch noch nicht hinreichend geklärt.

Experten haben bereits Bedenken hinsichtlich potenziell diskriminierender Praktiken geäußert. Die "Washington Post" verweist darauf, dass in der Vergangenheit Visa bereits auf Grundlage von Polizeiakten und Strafverfolgungskontakten überprüft und revidiert wurden. Die jüngsten Maßnahmen könnten jedoch darauf hindeuten, dass Visa auch aufgrund kritischer Äußerungen in sozialen Medien widerrufen werden, und nicht nur auf Basis tatsächlichen Verhaltens. Diese neue Vorgehensweise könnte gezielt Einwanderer aus bestimmten Ländern oder mit bestimmten Hintergründen ins Visier nehmen und als Vorwand für verschärfte Ausweisungsmaßnahmen dienen.

Diese verschärften Einwanderungsregulierungen sind Bestandteil der Politik von US-Präsident Donald Trump, der sich vehement gegen illegale Einwanderung positioniert. Gegenwärtig sind nun vermehrt auch Inhaber gültiger Visa, darunter Touristen und internationale Studierende, von intensiveren Prüfungen betroffen. Zusätzlich hat die US-Bundesbehörde USCIS angekündigt, ihre Überwachungsmaßnahmen im Hinblick auf mögliche "antiamerikanische" Online-Ausführungen zu verstärken. Diese Entwicklungen unterstreichen den zunehmenden Fokus der US-Regierung auf nationale Sicherheit und die Integrität ihres Einwanderungssystems.