Die US-Notenbank hat zum vierten Mal in Folge entschieden, die Zinssätze unverändert zu lassen. Diese Entscheidung signalisiert eine abwartende politische Haltung und unterstreicht die Unsicherheit, mit der die wirtschaftlichen Entwicklungen verfolgt werden. Parallel dazu hat die Federal Reserve ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach unten korrigiert. Während zuvor ein Wachstum von 1,7 Prozent erwartet wurde, rechnet die Notenbank nun lediglich mit einem Anstieg von 1,4 Prozent.
Zudem hat die Zentralbank ihre Einschätzung zur Inflation angepasst, indem sie die Prognosen für den Preisanstieg erhöht hat. Diese Anpassung verdeutlicht die Sorge der Fed vor steigenden Inflationsraten, trotz der jüngsten Wirtschaftsdaten, die keine wesentlichen Abweichungen aufwiesen. Die laufenden Handelsspannungen, insbesondere die von Präsident Donald Trump verhängten Zölle, tragen zu dieser Erwartung bei und nähren die Sorge vor weiterem Druck auf die Preise.
Fed-Vorsitzender Jerome Powell betonte in seiner Pressekonferenz die Bedeutung der Unsicherheit, indem er das Wort nicht weniger als 15 Mal verwendete. Er hob hervor, dass die zentralen Entwicklungen des Sommers entscheidend sein könnten, um die zukünftige geldpolitische Richtung zu bestimmen. Diese Unsicherheiten erstrecken sich von den internationalen Handelsbeziehungen bis hin zu den inneramerikanischen wirtschaftspolitischen Entscheidungen.
Interessanterweise erneuerte Präsident Trump seine öffentliche Kritik an Jerome Powell und bezeichnete ihn als „dumm“, weil dieser sich weigerte, die Zinssätze zu senken. Dieses Spannungsverhältnis zwischen dem Präsidenten und der Fed hebt die Komplexität der gegenwärtigen wirtschaftspolitischen Lage hervor und wirft Fragen zur Unabhängigkeit der US-Notenbank auf.