Nach einer zuvor eingelegten Verschnaufpause verzeichneten die US-amerikanischen Börsen am Freitag leichte Kursgewinne. Diese Erholung setzte sich in Richtung der kürzlich erreichten Rekordmarken fort, wobei der Optimismus der Investoren durch die erwartete Zinssenkung durch die US-Notenbank Federal Reserve in der kommenden Woche gestützt wurde.
Der Dow Jones Industrial Average stieg um 0,4 Prozent und erreichte 48.022 Punkte, was einem neuen Dreiwochenhoch entspricht und dabei die wichtige Marke von 48.000 Punkten überschritt. Mit diesem Anstieg rückt das Allzeithoch aus dem November, das bei etwas über 48.430 Punkten liegt, in greifbare Nähe. Über die Woche hinweg konnte der Leitindex einen Zuwachs von 0,6 Prozent verbuchen. Parallel dazu zeigte sich der Nasdaq 100 mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 25.684 Punkte positiv. Der S&P 500 stieg moderater um 0,2 Prozent auf 6.873 Punkte.
Zum Ende der Woche richteten die Märkte ihr Augenmerk auf bedeutende Wirtschaftsdaten, insbesondere auf den PCE-Kerndeflator, den bevorzugten Preisindikator der Fed. Da die Ergebnisse den Erwartungen entsprachen, blieben größere Marktschwankungen aus. Analystin Birgit Henseler von der DZ-Bank äußerte die Erwartung, dass die Fed im Dezember die Zinsen senken wird. Diese Aussicht trug in den vergangenen Tagen entscheidend zu den Kursgewinnen bei. Künftig wird jedoch die geldpolitische Ausrichtung der Fed entscheidend die Richtung der Aktienmärkte beeinflussen.
In den Unternehmensnachrichten stand der Bieterwettstreit um Warner Bros. Discovery im Fokus. Hier hat aktuell Netflix mit einem Angebot von 27,75 Dollar je Aktie, größtenteils in bar, die Führung übernommen. Trotz des großzügigen Angebots fiel der Kurs der Netflix-Aktien um 3,6 Prozent, während die Aktien von Warner Bros. um fünf Prozent zulegten. Kartellrechtliche Aspekte könnten jedoch künftige Kursbewegungen unterhalb des Angebotspreises begrenzen.
Im Technologiesektor sorgte insbesondere Salesforce für positive Marktstimmung. Die Aktien legten um 5,4 Prozent zu und überschritten die wichtige 200-Tage-Linie. Im Gegensatz dazu verzeichnete Hewlett Packard Enterprise nur moderate Kursgewinne von 1,1 Prozent, bedingt durch enttäuschende Verkaufsprognosen im Bereich der KI-Server.
Auch bei den Nebenwerten gab es bemerkenswerte Kursbewegungen: Victoria's Secret konnte dank starker Umsätze und optimistischer Prognosen um 14 Prozent zulegen. Ulta Beauty erreichte mit einem Kursanstieg von 12 Prozent sogar ein neues Rekordhoch. Dagegen mussten Docusign und SentinelOne Rückschläge hinnehmen; ihre Aktienkurse fielen um sieben Prozent beziehungsweise 13 Prozent aufgrund enttäuschender Ausblicke und personeller Veränderungen.