Die Administration der Vereinigten Staaten unter der Leitung von Präsident Donald Trump hat einen umfassenden Friedensplan vorgestellt, der darauf abzielt, den laufenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. Der vorgeschlagene Plan besteht aus 28 Punkten und erfordert signifikante Zugeständnisse seitens der Ukraine. Dazu gehören territoriale Verluste und der Verzicht auf einen Beitritt zur NATO, um einen dauerhaften Waffenstillstand zu gewährleisten. Trotz der damit verbundenen Herausforderungen hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj offen für Verhandlungen gezeigt, auch wenn er den amerikanischen Plan mit Vorbehalten betrachtet.
Die Vorschläge wurden von Vertretern der Trump-Administration unter der Leitung von Staatssekretär Daniel Driscoll in Kiew vorgestellt. Präsident Selenskyj betonte, dass die Grundsätze der Ukraine ebenfalls Teil der laufenden Verhandlungen seien. Der Fokus liegt nun darauf, die Vorschläge in Zusammenarbeit mit den USA und anderen globalen Partnern im Detail auszuarbeiten. Insbesondere die europäischen Unterstützer der Ukraine reagierten überrascht und skeptisch und unterstrichen, dass der Plan eher als Diskussionsgrundlage denn als endgültiger Vorschlag zu werten sei.
Der US-Plan schlägt weiterhin vor, die von Russland besetzten Gebiete Krim, Donezk und Luhansk de facto als russisch anzuerkennen. Darüber hinaus wird eine Reduzierung der ukrainischen Streitkräfte gefordert. Im Gegenzug sollen die USA der Ukraine vage definierte Sicherheitsgarantien anbieten, während Russland zur Nutzung seines Staatsvermögens für den Wiederaufbau des Landes verpflichtet werden soll. Der Plan skizziert außerdem die Möglichkeit, Russland wieder in die Gruppe der führenden Industrienationen (G8) aufzunehmen.
Angesichts der weitreichenden Implikationen drängt die US-Regierung auf eine zügige Unterzeichnung des Abkommens. Eine gemeinsame amerikanisch-russische Arbeitsgruppe soll die Einhaltung aller getroffenen Vereinbarungen überwachen. In diesem Zusammenhang hat Bundesaußenminister Johann Wadephul den Plan als dynamischen Prozess bezeichnet und betont, dass alle Optionen offen bleiben müssen.
Unterdessen verfolgt Russland unter der Führung von Präsident Wladimir Putin seine ursprünglichen militärischen Ziele. In der Stadt Saporischschja forderte ein neuer Luftangriff mindestens fünf Menschenleben. Das von russischen Truppen kontrollierte Atomkraftwerk Saporischschja wird ebenfalls in dem US-Friedensplan berücksichtigt. Es soll der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA unterstellt werden, wobei die erzeugte Energie gemeinschaftlich von der Ukraine und Russland genutzt werden soll.
Der Plan, so umfangreich er auch ist, hat bereits internationale Aufmerksamkeit erregt und könnte eine bedeutende Wendung in den diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Konflikts darstellen. Die Reaktionen auf die Vorschläge könnten entscheidend dafür sein, wie der globale Dialog in den kommenden Wochen und Monaten gestaltet wird.