01. August, 2025

Politik

US-Diplomaten auf Einsatz: Überprüfung humanitärer Hilfe im Gazastreifen

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff und der amerikanische Botschafter in Israel, Mike Huckabee, stehen kurz vor ihrer geplanten Mission im Gazastreifen. Ziel ihres Besuchs ist die direkte Bewertung der humanitären Lage vor Ort. Geplant sind Inspektionen von Verteilungsstellen für Hilfslieferungen sowie die Entwicklung eines strategischen Plans, um die Region nachhaltiger versorgen zu können. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, hob in Washington die Dringlichkeit dieses Besuchs hervor, um unverfälschte Einblicke in die kritischen Bedingungen vor Ort zu gewinnen.

Bereits am Vortag reiste Witkoff nach Israel, wo er bedeutende Gespräche mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu führte. Diese konzentrierten sich auf die komplexe Situation im Gazastreifen, die Besorgnis erregende Lage israelischer Geiseln in der Gewalt der Hamas und die Einflussnahme Irans in der Region. Lokale Medien spekulieren darüber, ob Witkoff tatsächlich den Gazastreifen betreten wird, offiziell soll jedoch die Überprüfung der Aktivitäten der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) im Fokus stehen. Diese Organisation, die unter internationaler Beobachtung steht, wird finanziell sowohl von den USA als auch von Israel unterstützt, wie der Sprecher des US-Außenministeriums, Tommy Pigott, bestätigte.

Die derzeitigen Verteilzentren der GHF stehen in heftiger Kritik. Viele Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, riskieren ihr Leben, indem sie gefährliche Gebiete durchqueren müssen, um Hilfsgüter zu erreichen. Zudem gibt es Anschuldigungen gegen das israelische Militär wegen vermeintlicher Übergriffe, die jedoch von offizieller Seite vehement zurückgewiesen werden. Nach Berichten der Vereinten Nationen sind bei diesen Vorfällen bis zu 900 Menschen ums Leben gekommen.

Früher hatten die Vereinten Nationen im Gazastreifen etwa 400 Verteilstationen, eine Praxis, die unter der aktuellen Verteilungspolitik drastisch reduziert wurde. Die verschärfte humanitäre Lage eskalierte weiter, als Israel im März die Lieferungen von Hilfsgütern erheblich einschränkte. Diese Maßnahme führte zu internationaler Kritik und Besorgnis. Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor einer drohenden Hungerkrise, während Menschenrechtsorganisationen Israel beschuldigen, Hunger als strategisches Mittel in Konflikten zu nutzen — ein Vorwurf, den Israel kategorisch ablehnt.

Erst am vergangenen Sonntag wurde die Möglichkeit geschaffen, nach längerer Unterbrechung erneut größere Hilfslieferungen in das stark bevölkerte Küstengebiet zu leiten. Währenddessen drängt Präsident Donald Trump auf die Intensivierung von Lebensmittellieferungen und fordert von Israel mehr Verantwortung, wobei er hauptsächlich die Hamas in die Pflicht nimmt. Die Verhandlungen über eine potentielle Waffenruhe stagnieren weiterhin, was zur vorübergehenden Rückkehr des US-Verhandlungsteams aus Doha führte. Witkoff erklärte den Rückzug mit der Unbereitschaft der Hamas, ernsthafte Friedensgespräche zu führen, während Leavitt die Forderung Trumps nach der Freilassung aller Geiseln erneuerte.