28. Dezember, 2025

Wirtschaft

US-BIP überrascht – Warum die Hoffnung auf Zinssenkungen bröckelt

Das US-BIP wächst deutlich stärker als erwartet. Anleger rechnen nun mit länger hohen Zinsen – Aktien geraten unter Druck.

US-BIP überrascht – Warum die Hoffnung auf Zinssenkungen bröckelt
Die US-Wirtschaft boomt – und genau das könnte Zinssenkungen verzögern. Für Aktien ist das ein Warnsignal.

Die US-Wirtschaft läuft heißer als gedacht – und genau das wird an der Börse zum Problem. Das Bruttoinlandsprodukt der Vereinigten Staaten ist im dritten Quartal annualisiert um 4,3 Prozent gewachsen. Erwartet worden waren lediglich 3,3 Prozent. Die Folge: Die Hoffnung auf schnelle Zinssenkungen bekommt spürbare Risse.

An den Aktienmärkten schlägt die Überraschung negativ durch. Der Dow Jones Industrial Average wird vorbörslich rund 80 Punkte schwächer erwartet, der Nasdaq Composite dürfte etwa 55 Zähler verlieren. Gleichzeitig ziehen die Renditen amerikanischer Staatsanleihen an – ein klassisches Signal dafür, dass Investoren mit länger hohen Zinsen rechnen.

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Hintergrund ist die Neubewertung der Geldpolitik. Laut dem Fedwatch-Tool der CME gehen inzwischen 85 Prozent der Marktteilnehmer davon aus, dass die Federal Reserve auf ihrer Sitzung am 28. Januar den Leitzins unverändert in der Spanne von 3,5 bis 3,75 Prozent belässt. Noch vor einer Woche lag diese Wahrscheinlichkeit bei 75 Prozent, am Vortag bei 80 Prozent. Die Dynamik zeigt, wie schnell sich Erwartungen verschieben, wenn die Konjunktur stärker ausfällt als prognostiziert.

Für die Märkte ist das eine unangenehme Konstellation. Starkes Wachstum stützt zwar Unternehmensgewinne, schränkt aber den geldpolitischen Spielraum ein. Die Zinsfantasie, die viele Aktienbewertungen in den vergangenen Monaten getragen hat, verliert an Glaubwürdigkeit. Solange die US-Wirtschaft keine klaren Abkühlungssignale sendet, dürfte die Notenbank wenig Anlass sehen, den Fuß vom Bremspedal zu nehmen.

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