03. November, 2025

Wirtschaft

Unternehmen fordern verstärkte Afrika-Initiativen zur strategischen Neuorientierung der deutschen Wirtschaft

Die deutsche Wirtschaft fordert mit Nachdruck eine verstärkte Beteiligung der Bundesregierung auf dem afrikanischen Kontinent, der trotz seines wachsenden Einflusses und Potentials oft noch nicht die ihm gebührende Aufmerksamkeit erhält. Christoph Kannengießer, Hauptgeschäftsführer des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft, hebt hervor, dass die wirtschaftliche Diplomatie in dieser Region einer intensiveren Aufmerksamkeit seitens der Regierung bedarf, um die Potenziale vollständig ausschöpfen zu können.

In diesem Kontext steht die aktuelle Reise von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Ghana und Angola im Fokus. Diese Reise wird von vielen als ein positives Signal gewertet, das die Bedeutung Afrikas als strategischer Partner Deutschlands unterstreicht. Kannengießer lobt das Engagement Steinmeiers und sieht in der Reise ein klares Bekenntnis zu einer stärkeren politischen und wirtschaftlichen Präsenz Deutschlands in Afrika. Er appelliert jedoch an die Bundesregierung, diesem Vorbild zu folgen und ihre Bemühungen in derselben Richtung zu intensivieren.

Die Erschließung neuer Wachstumsmärkte ist aus Sicht von Kannengießer ein zentraler Bestandteil einer zukunftsorientierten Wirtschaftspolitik. Trotz einer strategischen Ausrichtung, die zunehmend Afrika in den Blick nimmt, sieht er einen Mangel an konkreten diplomatischen Initiativen und einer effektiven Umsetzung solcher Strategien. Er unterstreicht die dringende Notwendigkeit, Instrumente zu schaffen, die privates Kapital in die afrikanischen Märkte lenken, den Handel zwischen den Regionen fördern und die afrikanischen Länder stärker in globale Lieferketten integrieren. Ein solcher Ansatz könnte nicht nur wirtschaftliche Vorteile für beide Seiten bringen, sondern auch zur Stabilität und Entwicklung in der Region beitragen.

Der Aufenthalt des Bundespräsidenten, der am Sonntagabend in Accra, der Hauptstadt Ghanas, eingetroffen ist, beinhaltet wichtige Gespräche mit dem ghanaischen Präsidenten John Mahama. Der Bundespräsident wird von einer Delegation deutscher Wirtschaftsvertreter begleitet, was die wirtschaftliche Dimension dieser diplomatischen Mission noch stärker betont. Diese Delegation unterstreicht die Bedeutung, die Deutschland der Förderung der Wirtschaftsbeziehungen mit Afrika beimisst, und signalisiert ein ernsthaftes Interesse an einer vertieften Zusammenarbeit.