22. August, 2025

Wirtschaft

Unmut über Parkflächenverwaltung: Verbraucher äußern Kritik an privater Parkplatzbewirtschaftung

In jüngster Zeit mehren sich die Beschwerden über die Praktiken privater Parkplatzmanager, was die deutschen Verbraucherschutzorganisationen zum Handeln veranlasst. Laut einer Untersuchung der Verbraucherzentralen der Länder erheben betroffene Bürger Bedenken hinsichtlich unklarer Regelungen, unverhältnismäßig hoher Vertragsstrafen und fragwürdiger Inkassopraktiken. Besonders im Fokus stehen Parkanlagen, die auf modernste, schrankenlose digitale Kennzeichenerfassungssysteme setzen.

Oliver Buttler von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hebt hervor, dass das private Parkraummanagement zunehmend ins Licht der Öffentlichkeit gerät. Ein zentrales Problem zeigt sich in der schnellen Beauftragung von Inkassodiensten, die oft rechtlich fragwürdig und nicht gerechtfertigt sind. Die daraus resultierenden Kosten können für die Verbraucher schnell in den dreistelligen Bereich steigen. Ein illustratives Beispiel kommt aus Niedersachsen, wo eine Autofahrerin für die unabsichtliche Überschreitung der kostenfreien Parkzeit eine Forderung von 47 Euro erhielt.

Ein weiteres Anliegen wird von Peter Lassek von der Verbraucherzentrale Hessen betont, der auf die Notwendigkeit der Verhältnismäßigkeit bei der Festlegung von Geldbußen hinweist. Die Automaten an vielen Parkplätzen drucken häufig keine Belege, wodurch Beschwerden und Reklamationen erschwert werden, wie die Verbraucherzentrale Bayern erklärt. Zusätzliche Konflikte entstehen durch fehlerhafte Eingaben beim Kennzeichnen der Fahrzeuge.

Auf der anderen Seite weisen Unternehmen wie Mobility Hub und Park & Control die Vorwürfe zurück. Maximilian Schlereth, ein Vertreter von Mobility Hub, betont, dass bei einem überwiegenden Anteil von 99,5 bis 99,8 Prozent der Parkvorgänge keinerlei Probleme auftreten. Er sieht die Verantwortung für etwaige Fehler in der Regel bei den Fahrern selbst und versichert, dass das Unternehmen in berechtigten Fällen zu kulanten Regelungen bereit sei.

In Reaktion auf die anhaltenden Auseinandersetzungen haben bereits einige Supermarktketten, darunter bekannte Namen wie Lidl, Aldi Nord und Kaufland, auf die Kundenrückmeldungen gehört und ihre Verträge mit Parkraumbewirtschaftungsunternehmen überarbeitet oder gar beendet. Die Verbraucherschützer raten zudem, stets Quittungen aufzubewahren und im Fall von Unklarheiten die Parksituation fotografisch zu dokumentieren, um so bei eventuellen Streitigkeiten besser gerüstet zu sein.