Der deutsche Energiekonzern Uniper hat einen bedeutenden Schritt in der strategischen Neuausrichtung seines Geschäftsmodells unternommen, indem er sein Fernwärmegeschäft an die Steag Iqony Group, einen der führenden Anbieter auf dem bundesweiten Fernwärmemarkt, verkauft hat. Die beiden Unternehmen haben die Unterzeichnung des Kaufvertrages offiziell bestätigt, was auf eine mögliche lange und erfolgreiche Partnerschaft in der Zukunft hindeutet.
Im sensiblen und stark regulierten Markt der Fernwärme sind beide Akteure im Ruhrgebiet schon lange aktiv. Die Iqony Fernwärme betreibt derzeit ein beeindruckendes 740 Kilometer langes Fernwärmenetz, während Unipers Netzwerke eine ähnliche Größe mit 750 Kilometern aufweisen. Nach der erfolgreichen Übernahme plant Iqony, 435.000 Haushalte in der Region mit umweltfreundlicher Wärme zu versorgen. Obwohl der Kaufpreis der Transaktion vertraulich bleibt, erwarten Branchenkreise eine erfolgreiche behördliche Freigabe und den endgültigen Abschluss des Deals im vierten Quartal dieses Jahres.
Für Uniper ist dieser Schritt auch eine notwendige Maßnahme zur Erfüllung europäischer Vorgaben. Der Konzern geriet 2022 aufgrund reduzierter Energielieferungen aus Russland in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten und konnte nur durch staatliche Interventionen stabilisiert werden. Diese staatliche Unterstützung war jedoch an die Erfüllung bestimmter Auflagen geknüpft. Dazu gehört die Verpflichtung, verschiedene Unternehmensanteile bis spätestens 2026 zu veräußern, einschließlich des viel diskutierten Steinkohlekraftwerks Datteln 4.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis dieser Transaktion ist die Sicherung der Arbeitsplätze aller 130 Angestellten von Uniper, die von der Steag Iqony Group übernommen werden. Nikola Feldmann, Geschäftsführerin von Uniper Wärme, drückte ihre Zufriedenheit über diesen reibungslosen Übergang und die sichere Zukunft der Mitarbeiter aus. Andreas Reichel, Geschäftsführer der Steag Iqony Group, hob die Vorteile der Netzwerkzusammenführung hervor, die nicht nur Effizienzgewinne, sondern auch bedeutende Fortschritte in der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung im Ruhrgebiet verspricht.
Steag Iqony ist nicht nur im Ruhrgebiet, sondern auch in anderen Teilen Deutschlands aktiv, darunter das Saarland, Hessen und Ostdeutschland. Diese Expansion wird durch die Unterstützung der spanischen Investmentgesellschaft Asterion ermöglicht, die die Chance sieht, weiter in nachhaltige und zukunftssichere Energieprojekte zu investieren.