13. Juni, 2025

Wirtschaft

UniCredit-CEO Orcel steht vor Hürden bezüglich geplanter Übernahmen

Andrea Orcel, der derzeitige CEO von UniCredit, äußerte kürzlich, dass der Gestaltungsspielraum für Fortschritte im Bereich der Akquisitionsstrategie momentan begrenzt sei. Diese Einschätzung begründet sich durch gestiegene Kosten im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme der Commerzbank sowie durch eine effektive Blockade Italiens beim geplanten Kauf von Banco BPM.

Orcel, der im Jahr 2021 die Führung von UniCredit übernahm, ist ein überaus erfahrener Investmentbanker. Er setzte sich das Ziel, das Unternehmenswachstum durch gezielte M&A-Aktivitäten zu beschleunigen, sofern diese den strengen Anforderungen an Rendite und Kostenkontrolle gerecht werden. Dennoch haben Orcels Pläne für die Commerzbank und Banco BPM insbesondere in Berlin und Rom für erhebliche Kontroversen gesorgt und Reaktionen hervorgerufen.

Besonders gegen die Auflagen der italienischen Regierung im Fall Banco BPM hat UniCredit rechtliche Schritte eingeleitet und es geschafft, eine Aussetzung des Angebots durch die italienische Marktaufsichtsbehörde zu erreichen. Währenddessen werden intensive Gespräche mit der Regierung geführt. Rom hatte verlangt, die Geschäfte, die sich auf russische Kredite und Einlagen beziehen, vom Angebot auszuschließen, es sei denn, sie betreffen Zahlungen westlicher Unternehmen. Orcel hob hervor, dass unklare Regelungen in Bezug auf geringfügige Einlagen zu erheblichen Strafen führen könnten, weswegen er die damit einhergehenden Risiken vermeiden möchte.

Der potenzielle Erwerb der Commerzbank ist für Investoren gegenwärtig unattraktiv, da der Aktienkurs als zu hoch angesehen wird. Obwohl UniCredit von einer 30-prozentigen Beteiligung profitiert, erkennt Orcel derzeit keinen Mehrwert in einem vollständigen Übernahmeangebot. Ein Schreiben des deutschen Bundeskanzlers an die Mitarbeiter der Commerzbank verdeutlicht die ablehnende Haltung der deutschen Regierung gegenüber einem möglichen UniCredit-Übernahmeangebot.

Orcel hat angekündigt, bis Ende des Monats die verbleibenden Derivate in Eigenkapital umzuwandeln, um anschließend die Möglichkeit einer Konsolidierung des 28-Prozent-Anteils zu prüfen. Hierbei hat Orcel bis zum Jahr 2027 Zeit, um eine endgültige Entscheidung zu treffen und die Zukunft von UniCredits Beteiligungen strategisch neu auszurichten.