06. Oktober, 2025

Politik

UNHCR von Finanzproblemen betroffen: Umfangreiche Kürzungen bei Personal und Programmen

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR steht angesichts erheblicher finanzieller Engpässe vor einschneidenden Veränderungen. In einem beispiellosen Schritt sah sich die Organisation gezwungen, nahezu 5.000 ihrer weltweiten Mitarbeiter zu entlassen, was einem umfassenden Personalabbau von 25 Prozent entspricht. Filippo Grandi, der UN-Flüchtlingshochkommissar, informierte in Genf über diese drastischen Maßnahmen und wies zudem auf die unausweichliche Notwendigkeit zusätzlicher Kürzungen hin, um die Handlungsfähigkeit der Organisation angesichts der derzeitigen finanziellen Herausforderungen zu sichern.

Laut den aktuellen Prognosen erwartet das UNHCR bis zum Jahresende Einnahmen von lediglich 3,9 Milliarden US-Dollar, was ungefähr 3,3 Milliarden Euro entspricht. Dies stellt einen bemerkenswerten Rückgang von etwa 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. Dieses erhebliche Budgetdefizit hat bereits zur Einstellung mehrerer essenzieller Programme geführt, darunter Initiativen zur Unterstützung von Folterüberlebenden, die Schließung von Bildungseinrichtungen und Reduzierungen bei der Lebensmittel- sowie Finanzhilfe für Geflüchtete, was die Lage dieser vulnerablen Gruppen weiter verschärft.

Obwohl Grandi explizit keine direkte Korrelation zwischen den reduzierten US-Hilfsgeldern und der prekären finanziellen Lage des UNHCR zog, sparte er nicht mit Kritik an der gegenwärtigen Abschiebepraxis der USA sowie an den hitzigen Asyldebatten in Europa, die nach seiner Ansicht teilweise nicht den Standards des internationalen Rechts genügten. Besondere Besorgnis äußerte Grandi darüber, dass der Großteil der weltweit 122 Millionen Flüchtlinge und Vertriebenen keinen Zufluchtsort in den wohlhabenden Nationen Nordamerikas oder Europas findet. Stattdessen müssen diese Menschen in ärmeren Regionen, die häufig nicht die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen können, Zuflucht suchen, was die globale Ungleichheit in der Flüchtlingspolitik weiter unterstreicht.