Im Mai erlebte das Verbrauchervertrauen in den Vereinigten Staaten eine bemerkenswerte Wiederbelebung, die sowohl in ihrer Stärke als auch Geschwindigkeit überraschend war. Der Konsumindikator, herausgegeben vom angesehenen Marktforschungsinstitut Conference Board, stieg um beachtliche 12,3 Punkte und erreichte somit einen Stand von 98,0 Punkten. Diese Entwicklung kontrastiert stark mit den Vorhersagen von Analysten, die lediglich mit einem Anstieg auf 87,1 Punkte gerechnet hatten. Dieses unerwartete Wachstum markiert den stärksten monatlichen Anstieg des Indikators seit vier Jahren, nachdem er zuvor fünf aufeinanderfolgende Monate Rückgänge verzeichnet hatte.
Besonders hervorgehoben wird die deutliche Verbesserung der Verbrauchererwartungen, obwohl auch die Einschätzungen der gegenwärtigen wirtschaftlichen Bedingungen einen respektablen, wenn auch weniger dramatischen, Anstieg zeigten. Experten des Conference Board führen diese positive Entwicklung teilweise auf die Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China zurück. Am 12. Mai hatten sich die beiden wirtschaftlichen Giganten darauf geeinigt, die gegenseitigen Zölle umgehend zu verringern – eine Vereinbarung, die zunächst für einen Zeitraum von 90 Tagen gültig sein soll.
Stephanie Guichard, eine erfahrene Volkswirtin des Conference Boards, sieht in dem Aufschwung des Konsumindikators ein deutliches Zeichen dafür, dass die zuvor allgegenwärtigen Ängste vor einem verschärften Zollregime in den letzten Wochen nachgelassen haben. Interessanterweise zeigte sich die Erholung des Indikators besonders stark unter den Anhängern der Republikaner, was mögliche politische Einflüsse vermuten lässt, die das Vertrauen der Verbraucher gestärkt haben könnten. Diese Entwicklung könnte zu weiteren Diskussionen über den Einfluss politischer Entscheidungen auf die wirtschaftliche Stimmung führen und möglicherweise Impulse für zukünftige wirtschaftspolitische Debatten setzen.