In der Nähe der von der NATO genutzten belgischen Militärbasis Kleine-Brogel wurden erneut Drohnen gesichtet. Laut Berichten der belgischen Nachrichtenagentur Belga meldeten besorgte Bürger am Dienstagabend die Präsenz von insgesamt sechs unbemannten Flugobjekten in der Umgebung des strategisch bedeutenden Flugfeldes. Der örtliche Bürgermeister, Steven Matheï, bestätigte, dass die Polizei in der Lage war, zumindest zwei der gesichteten Drohnen optisch zu erfassen. Er betonte jedoch die bestehende Unklarheit über den Ursprung und Zweck der Drohnen und hob hervor, dass selbst das Militär Schwierigkeiten hatte, die Objekte eindeutig zu identifizieren. Zur genaueren Untersuchung und möglichen Verfolgung der Drohnen wurde ein Polizeihubschrauber hinzugezogen.
Bereits am vorangegangenen Wochenende hatten vermehrte Drohnensichtungen über dem militärischen Gelände in Kleine-Brogel für Aufsehen gesorgt. Dieser Militärstützpunkt in der flämischen Region Belgiens spielte im Oktober eine zentrale Rolle bei einem großangelegten NATO-Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets, bei dem unter anderem der Einsatz von Atomwaffen im Mittelpunkt stand. Inoffiziell wird vermutet, dass auf dem Gelände Teile des US-amerikanischen Atomwaffenarsenals in Europa gelagert werden, was die Sensibilität in Bezug auf die unbemannte Überwachung der näheren Umgebung des Stützpunktes zusätzlich erhöht.
Auch der internationale Flughafen der belgischen Hauptstadt Brüssel wurde Ziel einer Drohnensichtung am gleichen Abend. Diese unerlaubte Drohnenaktivität führte zu einer einstündigen Unterbrechung des Flugverkehrs, wie ein Sprecher des belgischen Flugsicherungs- und Verkehrsdienstleisters Skeyes bestätigte. Diese Vorkommnisse verdeutlichen die wachsende Besorgnis bezüglich Sicherheitsfragen und dem Schutz kritischer Infrastrukturen angesichts unidentifizierter fliegender Objekte. Die Identität sowie die Absicht der Drohnenbetreiber bleiben indes weiterhin im Dunkeln, was die Dringlichkeit verstärkter Überwachungs- und Abwehrmaßnahmen aufzeigt.