24. September, 2025

Wirtschaft

Umsatzrückgang in der deutschen Polstermöbelbranche: Ursachen und Hintergründe

Die deutsche Polstermöbelindustrie sieht sich gegenwärtig mit einer signifikanten Herausforderung konfrontiert, die sich über mehrere Jahre hinweg abgezeichnet hat. Nach Auskunft des Verbandes der Deutschen Polstermöbelindustrie verzeichnete die Branche in den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 einen Umsatz von rund 540 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bereits im Jahr 2024 waren rückläufige Umsatzzahlen zu beobachten, und dieser Abwärtstrend setzt sich nun kontinuierlich fort.

Besonders im Inland wird die angespannte Situation deutlich sichtbar: Hier verzeichnete die Branche in den ersten sieben Monaten des Jahres einen drastischen Umsatzrückgang von 10 Prozent. Laut Leo Lübke, dem Vorstandsvorsitzenden des Verbandes, sind die Ursachen hierfür in der anhaltenden Kaufzurückhaltung der Konsumenten zu suchen. Angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Unsicherheiten scheuen Verbraucher große Investitionen und Anschaffungen, was sich negativ auf die Nachfrage im Inland auswirkt.

Hinzu kommt ein Rückgang der Auftragseingänge, die bis August etwa 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau lagen, wie Geschäftsführer Jan Kurth berichtet. Er führt diese Entwicklung teilweise auf den schleppenden Fortschritt im Wohnungsbau zurück, der traditionell einen engen Zusammenhang mit der Nachfrage nach neuen Möbeln aufweist. Die Polstermöbelindustrie erzielt nach wie vor zwei Drittel ihres Umsatzes innerhalb Deutschlands, während die Schweiz als bedeutendster Exportmarkt gilt.

Im Gegensatz dazu bleiben die Umsätze im Ausland weitgehend stabil. Wesentliche Absatzmärkte sind hier die Schweiz, Österreich und Frankreich, die eine beständige Nachfrage verzeichnen. Allerdings setzt der Import von Möbeln aus Ländern wie Polen und China die heimische Produktion unter Druck. Im Inland beschäftigt die Polstermöbelindustrie derzeit rund 4.000 Mitarbeiter, was einem Rückgang um etwa 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Während die Polstermöbelbranche mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, präsentiert sich die Küchenmöbelindustrie in einem deutlich positiveren Licht. Für das Jahr 2023 kann die Küchenmöbelindustrie eine erfreuliche Auftragsentwicklung feststellen. Zwischen Januar und August stieg der Auftragseingang um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Diese positive Entwicklung stellt einen Hoffnungsschimmer in einem ansonsten angespannten Marktumfeld dar und zeigt, dass trotz bestehender Herausforderungen Wachstumspotentiale vorhanden sind.