Der deutsche Einzelhandel zeigt sich im April mit einer rückläufigen Umsatzentwicklung, was vor allem im Vergleich zum Vormonat auffällt. Gemäß den Daten des Statistischen Bundesamtes sanken die Erlöse unter Berücksichtigung kalender- und saisoneffektbedingter Einflüsse, wie dem Ostergeschäft, um 1,2 Prozent. Preisbereinigt sank der Umsatz ebenfalls um 1,1 Prozent. Diese rückläufige Entwicklung kommt für Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, nicht unerwartet. Er verweist darauf, dass die März-Zahlen nachträglich deutlich korrigiert wurden. Während zuvor ein Rückgang von 0,2 Prozent gemeldet wurde, ergab die Korrektur ein tatsächlich reales Umsatzwachstum von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Diese Korrektur relativiert die aktuellen Zahlen für den April, erklärt Gitzel.
Im Bereich der Lebensmittel zeigte sich der Markt stabil, mit nur einem minimalen preisbereinigten Rückgang von 0,1 Prozent. Im Gegensatz dazu verzeichnete der Handel mit Nicht-Lebensmitteln einen deutlicheren Rückgang von 1,3 Prozent. Hierbei standen insbesondere Produkte wie Textilien, Schuhe und Lederwaren seltener im Fokus der Konsumenten. Diese Entwicklung im Nicht-Lebensmittel-Segment verdeutlicht eine anhaltende Zurückhaltung der Verbraucher in bestimmten Kategorien.
Trotz des gedämpften Monatsabschlusses im April zeigt der längerfristige Vergleich zum Vorjahr eine positivere Entwicklung. Die Umsätze im Einzelhandel erhöhten sich insgesamt um 3,4 Prozent, preisbereinigt um 2,3 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der Internet-Handel, der mit einem beeindruckenden realen Plus von 14,1 Prozent einen signifikanten Wachstumsbeitrag leistet. Diese Zahlen unterstreichen die zunehmende Bedeutung des digitalen Handels und dessen wachsende Akzeptanz bei den Verbrauchern.