Das Loan Programs Office (LPO) des US-amerikanischen Energieministeriums wird in Zukunft verstärkt die Infrastruktur für Öl- und Gasprojekte unterstützen. Wie ein Berater aus dem Weißen Haus mitteilte, stellt diese Entscheidung eine bedeutende strategische Neuausrichtung dar, da das Büro bisher primär erneuerbare Energieprojekte gefördert hatte.
Jarrod Agen, stellvertretender Assistent des Präsidenten und Leiter des National Energy Dominance Council, erörterte auf einer Energie-Konferenz, die von Politico veranstaltet wurde, die veränderten Prioritäten des LPO. Unter der ehemaligen Regierung von Präsident Joe Biden hatte das Büro eine bemerkenswerte Kapazitätsentwicklung erfahren, die es ermöglichte, nennenswerte Kredite und Kreditgarantien für erneuerbare Energieprojekte bereitzustellen. Nun werden jedoch Öl-, Gas- und auch Nuklearprojekte in den Fokus gerückt, die zwar als vielversprechend gelten, oft jedoch Schwierigkeiten haben, konventionelle Finanzierungswege zu erschließen.
Präsident Donald Trump verfolgt das Ziel, die ohnehin schon rekordverdächtige Produktion von Öl und Gas weiter zu steigern. Gleichzeitig soll die Regulierung von Klima- und Umweltschutzbestimmungen für fossile Brennstoffe gelockert werden. Während seiner ersten Amtszeit wurde das Loan Programs Office lediglich zur Finanzierung des Kernkraftwerks Vogtle in Georgia eingesetzt, was nun durch eine weitreichendere Förderung von Nukleartechnologien erweitert werden soll.
In den kommenden zwei Jahren plant die Trump-Administration beträchtliche Investitionen in Milliardenhöhe in die Entwicklung von Nuklearprojekten, Geothermie und wichtigen Mineralen, die sowohl in erneuerbaren Energien als auch in der Rüstungsindustrie Einsatz finden. Diese Investitionen sind Bestandteil des Haushaltsjahresplans 2026 des Weißen Hauses. Trotz dieser Pläne sehen sich die Vorhaben mit politischen Herausforderungen konfrontiert, da die Republikaner im Repräsentantenhaus eine Kürzung der Darlehenskapazitäten des LPO anstreben.