Die Ukraine hat kürzlich einen strategisch bedeutsamen Angriff auf die russische Ölindustrie gestartet, indem sie eine Raffinerie in Rjasan, etwa 200 Kilometer südöstlich von Moskau, ins Visier nahm. Der ukrainische Generalstab bestätigte, dass der Angriff auf eine bestimmte Anlage innerhalb der Raffinerie zielte, die von den russischen Streitkräften genutzt wird. Diese Offensive ist ein Teil einer umfassenderen Strategie der Ukraine, die darauf abzielt, den russischen Kraftstoffnachschub zu stören und die wirtschaftliche Basis, auf der der Krieg aufgebaut ist, zu schwächen.
Im Gegensatz zu den ukrainischen Berichten erklärte Pawel Malkow, der Gouverneur der Region Rjasan, auf der Plattform Telegram, dass lediglich Trümmerteile auf ein Industriegelände gefallen seien und dabei keine erheblichen Schäden oder Verletzten verursacht wurden. Er fügte hinzu, dass in der Nacht insgesamt 29 ukrainische Drohnen abgeschossen worden seien. Dennoch kursieren in sozialen Medien Video- und Fotoaufnahmen, die einen Brand auf dem Gelände der Raffinerie sowie einen Einschlag auf dem Dach eines Hochhauses zeigen. Die Echtheit dieser Aufnahmen konnte bislang nicht unabhängig verifiziert werden.
Dieses Ereignis markiert bereits den zweiten Angriff auf die Rjasan-Raffinerie innerhalb weniger Wochen. Die Raffinerie ist Teil des russischen Konzerns Rosneft. Seit fast vier Jahren ist die ukrainische Strategie auf Gegenangriffe gegen die russische Invasion ausgerichtet, wobei der Fokus vermehrt auf der Öl- und Gasindustrie liegt. Die gezielten Angriffe haben das Ziel, nicht nur die militärische Versorgung Russlands zu behindern, sondern auch die finanzielle Grundlage des Krieges, der durch den Verkauf von Ressourcen finanziert wird, zu destabilisieren.
Gleichzeitig intensiviert Russland seine nächtlichen Angriffe auf die Ukraine, indem es Drohnen und Raketen einsetzt. In mehreren Regionen der Ukraine wurden Menschen verletzt, und es kam infolge der Angriffe zu Notabschaltungen in der Stromversorgung. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte Moskau erneut und beschuldigte die russische Führung, bewusst auf zivile Infrastrukturen in der Ukraine zu zielen, um Angst und Verunsicherung in der Bevölkerung zu säen.