In einem bedeutenden diplomatischen Aufeinandertreffen kamen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der slowakische Premierminister Robert Fico in der westukrainischen Stadt Uschhorod zu Gesprächen zusammen. Trotz des freundlichen Austauschs blieben zentrale Differenzen in den bilateralen Beziehungen bestehen. Premierminister Fico äußerte sich in einem Interview mit slowakischen Medien über die pragmatische Natur der Verhandlungen und betonte, dass ein Konsens nicht in allen Bereichen erreichbar sei. Präsident Selenskyj hingegen unterstrich auf der Social-Media-Plattform X die konstruktive Atmosphäre der Diskussion, die auch den jüngsten Dialog mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump einbeziehe, sowie die fortgesetzte Unterstützung der Ukraine durch eine Koalition williger Nationen.
Ein Schwerpunkt der Gespräche lag auf der Frage der europäischen Energieautarkie. Präsident Selenskyj hob die Dringlichkeit hervor, die Abhängigkeit von russischen Energieexporten zu beenden. Dies spiegelt die Bedenken wider, die Trump in einem kürzlich geführten Telefonat mit europäischen Verbündeten äußerte, als er betonte, dass Einnahmen aus Ölgeschäften mit Russland zur Finanzierung des anhaltenden Krieges beitragen könnten. Er forderte eindringlich, diese Handelsbeziehungen zu überdenken und letztendlich zu beenden.
Ein weiteres zentrales Thema war die Unsicherheit rund um die Druschba-Ölpipeline, die durch wiederkehrende Angriffe des ukrainischen Militärs stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Premierminister Fico äußerte ernsthafte Besorgnis über die daraus resultierenden Risiken für die Energiesicherheit der Slowakei. Dennoch bekräftigte er die Unterstützung seiner Regierung für die europäischen Bestrebungen der Ukraine und versicherte, dass Initiativen zur Erreichung von Frieden und Waffenstillstand höchste Priorität hätten. Beide Seiten signalisierten, dass sie an einem weiteren hochrangigen Gespräch am 20. Oktober arbeiten werden.
Präsident Selenskyj hob die zentrale Rolle der slowakischen Unterstützung bei den EU-Beitrittsbestrebungen der Ukraine hervor. Beide Staatsoberhäupter bekräftigten ihr gemeinsames Engagement für die europäische Integration, von der sowohl die Ukraine als auch die Republik Moldau profitieren sollen. In Ergänzung zu den politischen Bestrebungen feierte Selenskyj die Eröffnung einer neuen Eisenbahnverbindung in Uschhorod, die als strategische Achse Städte wie Bratislava und Wien miteinander verbindet. Diese Infrastrukturmaßnahme stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer verbesserten wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit dar.