Die Ukraine plant, ihre Rüstungsindustrie im Kampf gegen Russland massiv auszubauen. In einem Interview mit der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" äußerte Außenminister Dmytro Kuleba, dass die Ukraine und ihre Verbündeten die Produktion von Waffen erhöhen müssen, um den russischen Aggressionen entgegenzutreten. Dies sei eine klare Botschaft an Moskau, das in den letzten Wochen angekündigt hatte, seine eigene Rüstungsindustrie stark zu erweitern.
Kremlchef Wladimir Putin verkündete vor gut einer Woche, dass die russische Rüstungsindustrie im Vergleich zum Beginn des Konflikts vor 22 Monaten um ein Vielfaches gewachsen sei. Im Gegenzug hatte die Ukraine selbst Anfang Dezember mitgeteilt, dass Russland die Produktion von Raketen und Kampfdrohnen verstärkt habe.
Laut Kuleba würden die Signale, die Präsident Wolodymyr Selenskyj von seinem Besuch in Washington mitgebracht habe, trotz der momentanen Blockade der US-Militärhilfen, Hoffnung machen. Selenskyj habe "sehr gute Gespräche" mit hochrangigen Republikanern und Senatoren geführt. Zudem sei die Entscheidung des Europäischen Rates, Verhandlungen über eine Mitgliedschaft der Ukraine in der EU zu beginnen, ein starkes Signal an die USA, dass Europa weiterhin an der Seite der Ukraine stehe. Kuleba betonte, er sei sich sicher, dass diese Entscheidung auch die USA dazu ermutigen werde, ihre eigenen Entscheidungen zugunsten der Ukraine zu treffen.
Derzeit wird die Freigabe neuer US-Hilfen für die Ukraine jedoch von einem Streit zwischen Republikanern und Demokraten im US-Parlament blockiert.