Die Wiener Börse hat am Dienstag einen unverhofften Rückschlag erlitten, nachdem sie anfangs vielversprechend in den Handelstag gestartet war. Zum Schluss notierte der ATX um 0,34 Prozent niedriger bei 3.592,23 Punkten, während der umfassendere ATX Prime einen Verlust von 0,35 Prozent auf 1.789,56 Punkte hinnehmen musste. An den europäischen Märkten war ebenfalls eine rückläufige Tendenz zu beobachten.
Der Tag war geprägt von vielfältigen Unternehmensnachrichten und der internationalen Berichtsaison, die deutliche Spuren hinterließ. Aus der Reihe tanzte die OMV, der umsatz- und gewinnschwächende Energie- und Chemieriese steigerte seine Aktien dennoch um 1,4 Prozent und führte damit im ATX. Der Markt reagierte damit überraschend positiv auf den Rückgang des Umsatzes um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Druck verspürte hingegen der Leiterplattenhersteller AT&S, dessen Aktien um 9,2 Prozent absackten. Die Nachricht einer erneuten Anpassung der Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2024/25 sorgte für Schockwellen. Experten der Erste Group hielten fest, dass die bislang realistische Prognose noch tiefer angesiedelt werden könnte.
Unrühmliche Schlagzeilen lieferte die Österreichische Post AG. Das Wiener Kartellgericht verhängte eine Strafe in Höhe von 9,2 Millionen Euro aufgrund eines Missbrauchs der marktbeherrschenden Stellung im Bereich adressierter Massendrucksachen. Die Aktien blieben dennoch stabil.
Auch im Fokus standen die jüngsten Einschätzungen der Deutsche Bank zu Lenzing und Palfinger. Während Lenzing in einem herausfordernden Markt 4,5 Prozent nachgab und aktuell bei 31,70 Euro steht, bekräftigten die Analysten ein "Hold"-Rating. Palfinger hingegen konnte sich um 0,2 Prozent auf 21,05 Euro verbessern, trotz Umsatz- und Ergebnisrückgängen im dritten Quartal. Laut Analyst Lars Vom-Cleff übertrafen die Zahlen gleichwohl die Erwartungen.