14. August, 2025

Krypto

Trump will Amerikas Altersvorsorge ins Risiko schicken

Künftig könnten Billionen aus den Altersvorsorgekonten der Amerikaner in Kryptowährungen, Immobilien und Private-Equity-Fonds fließen – mit Chancen auf satte Gewinne, aber auch mit dem Potenzial für verheerende Verluste.

Trump will Amerikas Altersvorsorge ins Risiko schicken
Gigantischer Kapitalpool – In den 401(k)-Konten der Amerikaner stecken rund 12,5 Billionen Dollar. Trump will diesen Markt für Kryptowährungen, Immobilien und Private Equity öffnen.

12,5 Billionen Dollar im Fokus

Das US-Altersvorsorgemodell „401(k)“ ist einer der größten Kapitalpools der Welt. Rund 90 Millionen Amerikaner besparen diese Konten über ihre Arbeitgeber – bislang überwiegend mit konservativen Anlagen wie Staatsanleihen und Indexfonds.

Der Grund: Arbeitgeber und Vermögensverwalter haften, wenn sie das Geld zu riskant investieren und Verluste erleiden. Trumps Plan soll genau diese Hürde abbauen.

Präsidentenerlass mit Signalwirkung

Per Dekret hat Trump das Arbeitsministerium und weitere Behörden angewiesen, die Anlagerichtlinien neu zu schreiben. Künftig sollen auch Kryptowährungen, Private Equity und Immobilienprojekte als zulässige Investments gelten.

Offiziell geht es um „mehr Wahlfreiheit“ für Sparer – in der Praxis wäre es eine Türöffner-Politik für riskante Anlageklassen, die bislang wegen ihrer Volatilität aus dem System verbannt waren.

Wall Street in Lauerstellung – Private-Equity-Fonds, Immobilieninvestoren und Krypto-Börsen könnten von Trumps Dekret Milliarden-Zuflüsse erhalten.

Politischer Vorstoß mit Eigeninteresse?

Kritiker weisen auf einen möglichen Interessenkonflikt hin: Trumps Familie ist selbst im Geschäft mit Digital-Token aktiv. Schon im Wahlkampf versprach er, Kryptowährungen zum Mainstream zu machen.

Seit seinem Amtsantritt hat sich der Bitcoin-Preis von rund 69.000 auf knapp 117.000 Dollar fast verdoppelt – befeuert auch durch politische Signale aus dem Weißen Haus.

Chance oder tickende Zeitbombe?

Befürworter argumentieren, dass die Renditechancen in alternativen Anlagen deutlich über denen klassischer Anleihen oder Indexfonds liegen. Gegner warnen dagegen, dass Kursschwankungen von 30 Prozent in wenigen Wochen keine Seltenheit sind – gerade bei Kryptowährungen. Für Rentner, die auf stabile Auszahlungen angewiesen sind, könnte das fatale Folgen haben.

Die Wall Street reibt sich die Hände

Private-Equity-Häuser, Krypto-Börsen und Immobilienfonds stehen längst in den Startlöchern. Allein der Zugang zu einem Bruchteil der 12,5 Billionen Dollar im 401(k)-System würde einen gewaltigen Kapitalstrom in ihre Märkte lenken. Für Anbieter ist Trumps Vorstoß ein potenzieller Goldrausch – für Sparer ein Schritt ins Ungewisse.

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