Der derzeitige Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, hat erneut seine Unzufriedenheit mit der aktuellen geldpolitischen Ausrichtung der US-amerikanischen Zentralbank geäußert. Im Zentrum seiner Kritik steht Zentralbankpräsident Jerome Powell. Trump fordert dessen Rücktritt, vor allem aufgrund der weiterhin hohen Zinssätze, die seiner Ansicht nach die wirtschaftliche Dynamik des Landes hemmen. Der US-Präsident plädiert für eine Senkung der Zinsen, um sowohl das Wirtschaftswachstum zu fördern als auch die Ausgaben für den Schuldendienst des Staates signifikant zu reduzieren.
Wirtschaftsexperten warnen jedoch vor den potenziellen Gefahren einer solchen Zinsstrategie, die inflationäre Tendenzen begünstigen könnte. In einer Pressekonferenz im Weißen Haus legte Trump seine Sichtweise dar, indem er Powell als eine schwache Führungspersönlichkeit bezeichnete. Der Präsident hob hervor, dass drastische Einsparungen beim Schuldendienst, die er auf mehrere Hundert Milliarden Dollar schätzt, sogar bis zu 950 Milliarden Dollar erreichen könnten, wenn die Zinssätze gesenkt würden. In diesem Kontext hofft Trump, dass ein zukünftiger Nachfolger Powells die erforderlichen Anpassungen in der geldpolitischen Ausrichtung vornehmen wird.
Die Nominierung eines neuen Zentralbankchefs liegt in der Verantwortung des Präsidenten, wobei jedoch der Senat diese Ernennung bestätigen muss. Dennoch ist zu beachten, dass die endgültige Entscheidung über den Leitzins beim Zentralbankrat liegt und nicht ausschließlich beim Vorsitzenden der Federal Reserve, was eine häufige Fehleinschätzung des Präsidenten widerspiegelt.
Jerome Powell, der in Trumps erster Amtszeit zum Vorsitzenden ernannt wurde, hat noch fast ein Jahr in seiner aktuellen Funktion vor sich. Der Leitzins steht derzeit in einer Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Die Fed verweist auf einen robusten Arbeitsmarkt und eine leichte Überschreitung des Inflationsziels von zwei Prozent, weshalb sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Notwendigkeit für eine Zinssenkung sieht. Zudem äußerte Powell Besorgnis über Trumps unvorhersehbare Handelspolitik, da neu eingeführte Zölle die Verbraucherpreise weiter in die Höhe treiben könnten, wodurch die Inflationsrisiken verstärkt würden.