In einer überraschenden Wendung der Handelspolitik hat der Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, die Einführung eines neuen Einfuhrzollsatzes von 39 Prozent auf Waren aus der Schweiz verkündet. Diese Maßnahme, deren Inkrafttreten für den 7. August vorgesehen ist, könnte erhebliche Auswirkungen auf Schweizer Unternehmen haben, die auf dem US-amerikanischen Markt tätig sind. Besonders betroffen könnten Exporteure sein, die ohne maßgebliche lokale Produktionskapazitäten operieren.
Der Schweizer Industriekonzern ABB reagierte dennoch gelassen auf die Ankündigung und verwies auf seine bewährten strategischen Ansätze. Das Unternehmen betonte seine langjährige Praxis der lokalen Produktion und wies darauf hin, dass bereits 75 bis 80 Prozent der Produkte, die es in den USA verkauft, direkt vor Ort gefertigt werden. In anderen großen Märkten zeigt ABB ähnlich hohe Lokalisierungsraten auf, mit 95 Prozent in Europa und 85 Prozent in China. Dieses international verfolgte Modell der Produktion in der Nähe der Absatzmärkte soll auch weiterhin ausgebaut werden, um eine weitgehende Autarkie in der globalen Wertschöpfung zu erreichen.
ABB verfolgt das Ziel, ihre Lokalisierungsraten weiter zu erhöhen, um eine noch weitreichendere Unabhängigkeit von internationalen Handelsbarrieren zu erreichen. Aktuell analysiert das Unternehmen sehr genau die globalen Handelsentwicklungen, um zeitnah und flexibel auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu können. Durch die regelmäßige Evaluierung der Lieferkettenstrategien bleibt ABB agil und anpassungsfähig. Das dezentrale Steuerungsmodell des Unternehmens soll den einzelnen Geschäftseinheiten genug Spielraum ermöglichen, maßgeschneiderte Maßnahmen an lokalen Märkten zu treffen.
Der US-Markt spielt für ABB eine zentrale Rolle, da er gegenwärtig für etwa 27 Prozent des Unternehmensumsatzes verantwortlich zeichnet. Dies verdeutlicht die strategische Bedeutung, die dem amerikanischen Markt von ABB beigemessen wird. In den vergangenen drei Jahren hat das Unternehmen über 500 Millionen US-Dollar in den Ausbau seiner US-amerikanischen Strukturen investiert. Diese Maßnahmen untermauern die Entschlossenheit von ABB, trotz der Herausforderungen durch die neue Zollpolitik einen robusten Stand auf dem US-Markt zu bewahren und diesen als bedeutenden Pfeiler seiner globalen Geschäftstätigkeiten zu sichern.