Die diplomatischen Anstrengungen zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine erreichen in Washington einen weiteren Höhepunkt. US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus empfangen, um über zentrale Sicherheitsfragen und militärische Unterstützungsmaßnahmen zu beraten. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die potenzielle Lieferung weitreichender US-Marschflugkörper des Typs Tomahawk an die Ukraine, die Kiew dazu befähigen könnten, präzise Offensiven gegen russische Ziele, bis hin zur russischen Hauptstadt Moskau, durchzuführen.
Gegenwärtig bleibt indes unklar, ob die Vereinigten Staaten dem Anliegen der Ukraine entsprechen werden. Selenskyj war bereits am Donnerstag in die US-Hauptstadt gereist, um im Rahmen seines Besuchs auch hochrangige Vertreter führender amerikanischer Rüstungsunternehmen zu treffen. Sein vordringliches Anliegen ist die Verstärkung der ukrainischen Verteidigungskapazitäten. In den Gesprächen soll auch die Möglichkeit von zusätzlichen Flugabwehrsystemen erörtert werden, um die Luftraumsicherheit weiter zu erhöhen.
Zusätzlich zur militärischen Unterstützung stehen auch energiewirtschaftliche Fragen auf der Agenda von Selenskyjs Besuch in den USA. Angesichts der schweren Energiekrise, die durch russische Angriffe in der Ukraine verursacht wurde, sind ferner Diskussionen mit amerikanischen Energieunternehmen geplant. Ziel dieser Gespräche ist es, potentielle Lösungen und Partnerschaften zu erörtern, die zur Stabilisierung der Energieversorgung in der Ukraine beitragen könnten.
Von besonderem Interesse ist zudem ein Telefonat, das Präsident Trump einen Tag vor seinem Treffen mit Selenskyj mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geführt hatte. In diesem Zusammenhang kündigte Trump an, möglicherweise ein persönliches Treffen mit Putin in den kommenden zwei Wochen in Budapest, Ungarn, abzuhalten. Dieses Treffen wäre das zweite im Jahr, nach einem vorherigen Zusammentreffen im August in Alaska. Ob der ukrainische Präsident in die Gespräche zwischen Trump und Putin in irgendeiner Weise einbezogen wird, bleibt ungewiss. Die Dynamik der kommenden Verhandlungen könnte entscheidend davon abhängen, ob die USA der Ukraine die ersehnten Tomahawk-Marschflugkörper zur Verfügung stellen. Perspektivisch könnten diese auch über NATO-Partner finanziert und bereitgestellt werden.