08. Juni, 2025

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Trump sorgt mit massiven Importzöllen für Turbulenzen bei europäischen Autoaktien

Trump sorgt mit massiven Importzöllen für Turbulenzen bei europäischen Autoaktien

Die von US-Präsident Donald Trump verkündeten Importzölle haben am Donnerstag zu erheblichen Verlusten bei europäischen Autoherstellern geführt. Besonders betroffen war die Porsche AG, deren Aktien in Frankfurt um 4,7 Prozent einbrachen. Die DZ Bank sieht den Sportwagenbauer am stärksten von den Zöllen getroffen. Auch andere deutsche Autobauer wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz verbuchten schmerzhafte Kursrückgänge von bis zu 3,6 Prozent.

Trump verkündete eine 25-prozentige Abgabe auf alle Autoimporte, was den globalen Handelskonflikt erheblich verschärfte. Diese Maßnahme betrifft sämtliche Fahrzeugtypen von Kleinwagen bis hin zu leichten Nutzfahrzeugen. Experten wie Jürgen Molnar von Robomarkets sehen darin eine klare Eskalation, während die Commerzbank von der Umsetzung einer protektionistischen Agenda spricht.

Auch der europäische Automobilkonzern Stellantis, Muttergesellschaft von Opel, spürte die Auswirkungen deutlich. Die Aktien fielen in Paris um 4,6 Prozent, zwischenzeitlich sogar auf ein Rekordtief. Der europäische Automobilsektor, gemessen am Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts, war das Schlusslicht unter den Branchenwertungen.

Besonders hart dürften die Zölle die deutsche Automobilindustrie treffen, die laut Commerzbank nach Mexiko, Japan, Südkorea und Kanada der fünftgrößte Autoexporteur in die USA ist. Ein Analyst von Jefferies Research schätzt den zusätzlichen Zollaufwand für BMW auf etwa zwei Prozent des Konzernumsatzes, für Volkswagen auf ein Prozent und für die Porsche AG auf satte zehn Prozent.

Der Propheten der Barclays-Bank, Henning Cosman, stufte BMW-Aktien herab und favorisierte Mercedes-Benz. Er schätzt, dass die Zölle jede Marke treffen, aber BMW besonders hart. Die Commerzbank warnt zudem vor Belastungen auch in den Lieferketten der nordamerikanischen Autoindustrie, was bereits in Vorbörsenkursen von General Motors und Ford negative Prognosen erkennen lässt.

In den USA zeigt sich Tesla als möglicher Gewinner dieser Entwicklungen, während die großen Detroiter Hersteller kämpfen. Analysten erwarten, dass sich der Markt an die neuen Gegebenheiten anpasst und europäische Autohersteller bald wieder für Investoren interessanter werden.