Präsident Donald Trump intensiviert seinen juristischen Kampf um die umstrittene Zollpolitik, indem er einen weiteren Vorstoß unternimmt, um die rechtliche Grundlagen seiner Maßnahmen in Handelsfragen zu festigen. Die US-Regierung strebt an, dass der Oberste Gerichtshof eine letztinstanzliche Klärung vornimmt, nachdem das Berufungsgericht Trumps Kompetenzen zur Verhängung umfangreicher Zölle gegen mehrere Länder im Rahmen eines Notstandsgesetzes beschnitten hat. Infolgedessen hat sich Trump dazu entschlossen, den Fall vor den Supreme Court zu bringen.
Der Oberste Gerichtshof steht unter Zeitdruck und muss bis zum 10. September entscheiden, ob er den Fall annimmt. Die umstrittenen Zölle, die seit Anfang April in Kraft sind, zielen darauf ab, den US-Handel mit Dutzenden Partnerstaaten neu zu ordnen und bleiben bis zum 14. Oktober in Kraft. Dies bietet nicht nur die Möglichkeit, das Urteil der Justiz abzuwarten, sondern eröffnet auch Raum für weitere diplomatische Verhandlungen, die darauf abzielen, eine Eskalation der Handelskonflikte zu verhindern.
Diese rechtliche Auseinandersetzung wirft Fragen hinsichtlich der Auswirkungen auf bestehende Handelsabkommen der USA auf. Im Zentrum der Debatte steht der 15-prozentige Zoll auf Importe aus der Europäischen Union, der exemplarisch für Trumps protektionistische Handelsstrategie steht. Angesichts der politischen Turbulenzen stellt sich die Frage, ob diese Zollpolitik langfristig Bestand haben wird und wie sie die internationale Handelsdynamik beeinflusst.
Die gesetzlichen Grundlagen von Trumps Zollpolitik, insbesondere ein Gesetz aus dem Jahr 1977, das präsidiale Dekrete in Krisenzeiten ermöglicht, stehen auf dem Prüfstand. Das Berufungsgericht äußerte Bedenken bezüglich der rechtlichen Gültigkeit dieser Maßnahmen, da Zölle traditionell in den Zuständigkeitsbereich des US-Kongresses fallen. Trump setzt jedoch auf die konservative Ausrichtung des Supreme Courts, die entscheidend für den Fortbestand seiner aggressiven Handelspolitik sein könnte. Die Entscheidung des Gerichts wird sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene weitreichende Konsequenzen für künftige Handelsbeziehungen der USA haben.