US-Präsident Donald Trump hat kürzlich Spanien mit der Einführung erhöhter Zölle gedroht, wobei seine Kritik primär auf die angeblich unzureichenden Verteidigungsausgaben Spaniens im Rahmen der NATO-Partnerschaft abzielt. Trump machte dabei deutlich, dass er Spanien als das einzige NATO-Mitglied sieht, das sich konsequent weigert, den vollständigen Betrag der von der Allianz geforderten Verteidigungsausgaben zu leisten. Die Spannungen erreichten einen Höhepunkt, als Trump seine Ausführungen mit der provokanten Frage einleitete, welche Maßnahmen als nächstes ergriffen werden könnten. Er deutete an, dass Spanien im Rahmen eines Handelsabkommens potenziell doppelt so hohe Zölle wie gewöhnlich auferlegt bekommen könnte.
Obgleich das gewohnte Prozedere der USA darin besteht, Zollverhandlungen ausschließlich mit der gesamten Europäischen Union zu führen, sorgt dieser aggressive Vorstoß für beträchtliche Diskussionen und Unruhe auf politischer Ebene. Die Europäische Kommission vertritt dabei entschlossen alle Mitgliedstaaten in den laufenden Verhandlungen des Zollstreits mit den USA. Diese Entwicklung findet zudem vor dem Hintergrund wachsender geopolitischer Spannungen statt, insbesondere im Hinblick auf den andauernden Konflikt in der Ukraine, wodurch der Druck auf die EU-Mitgliedsländer steigt, ihre Verteidigungsbudgets entsprechend zu erhöhen.
Beim jüngsten NATO-Gipfel in Den Haag kamen die Mitgliedstaaten angesichts dieser Herausforderungen überein, bis spätestens 2035 jedes Mitgliedsland zu verpflichten, fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Verteidigungs- und Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. Spaniens Regierungschef, Pedro Sánchez, äußerte jedoch die Überzeugung, dass Spanien seinen Verpflichtungen auch mit dem aktuellen Niveau der Verteidigungsausgaben gerecht werden könne. Trotz der Forderung von fünf Prozent des BIP, hob er hervor, dass das spanische Militär mit derzeit 2,1 Prozent des BIP die erforderlichen Beiträge zur kollektiven Verteidigungsfähigkeit erfülle. Zudem betonte er, dass es mit der NATO abgestimmte Vorgaben für Spanien gebe.
Um letztlich eine politische Einigung zu erreichen, wurde ein Überprüfungsmechanismus für das Jahr 2029 eingeführt, der neue Planungsziele für Spaniens Verteidigungsausgaben in Aussicht stellt. Zudem konnte Spaniens Regierungschef durch eine separate Zusicherung von Mark Rutte beruhigt werden, die besagte, dass Spanien die neuen Prozentsätze nicht erreichen müsse, solange es in der Lage sei, die geforderten Fähigkeiten auch mit einem kleineren Budget bereitzustellen. Diese Einschätzung traf jedoch in Brüssel auf Skepsis, da viele befürchten, dass die variablen Standards die einheitliche Verteidigungsstrategie der NATO gefährden könnten.