Die Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide läuft auf Hochtouren. Bis zu 1000 Fahrzeuge rollen täglich vom Band. Und dennoch: Die Stimmung in der Belegschaft ist angespannt.
Die Arbeitsbelastung ist hoch, die Pausen knapp bemessen. Doch vor allem drängt sich eine Frage auf: Wohin gehen all die Teslas, die hier Woche für Woche produziert werden?
Waldparkplatz statt Kundenauftrag?
Der Absatz bricht ein, der europäische Markt hat sich weitgehend von Tesla abgewendet. Ein Insider mutmaßt, die Wagen könnten wieder heimlich zwischengelagert werden – wie in früheren Krisenzeiten. Nur: Diesmal könnte das nicht reichen. Die Krise ist struktureller, tiefer. Und sie ist auch politisch.
Trumps Rückenwende
Donald Trump, einst Beförderer der Elektromobilität und offen mit Musk verbandelt, ist heute einer der größten Bremsklötze für Tesla.
Mit seiner Anti-E-Auto-Rhetorik, der Eskalation im Zollstreit mit China und Plänen zur Streichung von Subventionen hat er den Boden für einen Marktrückgang bereitet – in den USA ebenso wie in Europa und China.
Markenschaden durch Musk-Trump-Nähe
Die Umarmung zwischen Trump und Musk hat der Marke Tesla massiv geschadet. Besonders europäische Käufer wenden sich ab. Während der Gesamtmarkt für E-Autos um 26 Prozent wuchs, schrumpften Teslas Verkaufszahlen in Europa um 46 Prozent. Die neuen Modelle, darunter das aufgefrischte Model Y, können daran wenig ändern. Tesla hat sich vom Markt entkoppelt.

Cybertruck-Fiasko
Auch in den USA sieht es nicht besser aus. Das einst gehypte Vorzeigeprodukt, der Cybertruck, entwickelt sich zum Rohrkrepierer. Statt der angepeilten 60.000 Fahrzeuge pro Quartal wurden im ersten Quartal 2025 nur 6404 Stück verkauft. Auf Parkplätzen im ganzen Land stapeln sich unverkaufte Teslas, die Nachfrage bricht ein.
Produktionsstillstand in Austin
In der texanischen Cybertruck-Fabrik werden zunehmend Schichten gestrichen. Teilweise ruhte die Produktion für Tage, zuletzt sogar für eine ganze Woche. Die Lager quellen über, der geschätzte Wert der unverkauften Fahrzeuge liegt bei 800 Millionen Dollar. Ein sichtbares Symbol für eine einst glanzvolle Marke, die zunehmend ins Straucheln gerät.
Subventionskollaps und Rohstoffkrise
Trump droht, die US-Subventionen für Elektroautos zu streichen. Ohne Zuschüsse in Höhe von bis zu 7500 US-Dollar dürfte die Kundschaft schrumpfen.
Gleichzeitig blockiert China die Ausfuhr seltener Erden – ein zentrales Element in Teslas Motoren. Musk selbst versucht zu beschwichtigen, doch die Fakten sprechen gegen ihn: Der E-Auto-Boom wird zur politischen Zitterpartie.
China, Europa, USA: Überall rote Zahlen
In China fielen Teslas Verkaufszahlen im Mai um 15 Prozent. Es war der achte Monat in Folge mit rückläufigem Absatz. Auch hier trifft Musk der politische Flurschaden: In chinesischen Medien wird berichtet, dass Autokäufer aus Angst vor politischer Repression lieber zu anderen Marken greifen.
Zollkrieg statt Zukunftsstrategie
Trumps Zollpolitik verteuert Teslas Produktion ebenso wie den Export. In einem internen Schreiben warnt das Unternehmen selbst vor explodierenden Kosten. Gleichzeitig sinkt der Marktanteil.
In den USA fiel Teslas Anteil an Neuzulassungen von 51 auf 44 Prozent. General Motors und BYD holen auf. Musk schweigt nicht, doch seine Aussagen wirken zunehmend hilflos.
Das könnte Sie auch interessieren:
