09. November, 2025

Politik

Trump erwägt Boykott des G20-Gipfels in Südafrika

US-Präsident Donald Trump hat angedeutet, dass die Vereinigten Staaten möglicherweise den kommenden G20-Gipfel, der in diesem Monat in Johannesburg, Südafrika, stattfinden soll, boykottieren könnten. In einer Erklärung auf der Plattform Truth Social erhob Trump schwerwiegende, jedoch unbelegte Vorwürfe gegen Südafrika, indem er behauptete, dass weiße Landwirte ermordet und ihr Land unrechtmäßig beschlagnahmt würden. Trotz der Schwere dieser Anschuldigungen legte Trump keine Beweise vor, die seine Behauptungen stützen könnten, und betonte, dass keine US-amerikanischen Regierungsvertreter an dem Gipfel teilnehmen würden, solange diese angeblichen „Menschenrechtsverletzungen“ fortbestünden.

Der G20-Gipfel, der am 22. und 23. November stattfinden soll, bringt eine Vielzahl weltweit führender Volkswirtschaften zusammen. Die Gruppe umfasst bedeutende Industriestaaten und Schwellenländer, darunter bekannte westliche Demokratien wie die USA, Deutschland und das Vereinigte Königreich, sowie autoritär regierte Staaten wie Russland, China und Saudi-Arabien. In diesem Jahr wird der Gipfel besonders von widersprüchlichen politischen Interessen geprägt, was die Teilnahme und das Engagement der Mitgliedsstaaten herausfordernd gestaltet.

Ursprünglich war vorgesehen, dass US-Vizepräsident JD Vance als Repräsentant der USA an Trumps Stelle nach Johannesburg reisen würde. Doch angesichts der jüngsten Eskalation durch Trumps Ankündigung ist die Teilnahme eines offiziellen Vertreters der USA nun fraglich. Trump hat in der Vergangenheit mehrfach ähnliche, unbegründete Vorwürfe gegen Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa erhoben, indem er von einem angeblichen „Genozid“ an weißen Farmern sprach, was von vielen internationalen Experten als haltlos bewertet wurde.

In der gleichen Mitteilung auf Truth Social äußerte Trump zudem seine Vorfreude auf den nächsten G20-Gipfel, der in Miami stattfinden soll. Als potenzieller Veranstaltungsort wird das von ihm favorisierte Golfresort Doral in Betracht gezogen, das sich in der Nähe eines Flughafens befindet. Dieses luxuriöse Anwesen war bereits zuvor als Austragungsort eines G7-Gipfels geplant, stieß jedoch auf breite Kritik.

Die derzeitige Entwicklung wirft Fragen auf über die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Südafrika sowie über das Potenzial für eine verstärkte internationale Auseinandersetzung im Rahmen der G20-Verhandlungen. Die Entscheidung der USA, am Gipfel teilzunehmen oder nicht, könnte erhebliche Auswirkungen auf die Diskussionen und die künftige Ausrichtung multilateral geführter Gespräche haben.