US-Präsident Donald Trump hat erneut für Unruhe in der internationalen Handelspolitik gesorgt, indem er angekündigt hat, Zölle auf die Autoindustrie zu erheben. Seine Sprecherin, Karoline Leavitt, bestätigte, dass Trump sich noch am selben Tag näher zu diesem Thema äußern werde. Eine genauere Zielrichtung der Zölle blieb jedoch offen, was insbesondere für die deutsche Autoindustrie unangenehme Folgen haben könnte.
Die EU und ihre Regelungen sind Trump schon lange ein Dorn im Auge. Während die EU auf amerikanische Autoimporte zehn Prozent Zoll erhebt, verlangen die USA lediglich 2,5 Prozent für europäische Fahrzeuge. Dagegen sind US-Zölle auf Pickups und leichte Nutzfahrzeuge mit 25 Prozent bereits jetzt hoch, was viele Unternehmen dazu veranlasst, direkt in den USA zu produzieren. Darüber hinaus prangert Trump auch die strengen Emissions- und Sicherheitsstandards der EU an, die oft als Handelshemmnisse wahrgenommen werden. Vor kurzem drohte er sogar mit einem pauschalen Zollsatz von 25 Prozent auf EU-Fahrzeuge.
Die USA stellen einen entscheidenden Absatzmarkt für deutsche Autokonzerne dar. Laut Statistischem Bundesamt ist es das wichtigste Zielland für deutsche Pkw-Exporte, wobei die USA mit einem Anteil von 13,1 Prozent an den Exporten führen. Kürzlich begannen neue Gespräche zwischen der EU und den USA, um einen Handelskonflikt abzuwenden, bei denen EU-Kommissar Maroš Šefčovič Gespräche mit US-Handelsvertretern in Washington führte. Die EU strebt an, schädliche Handelsbeschränkungen zu vermeiden und die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu stärken.
Der Einsatz von Zöllen als Druckmittel in der internationalen Politik ist für Trump nicht neu. Er hat bereits ähnliche Maßnahmen gegen China, Kanada und Mexiko ergriffen. Experten warnen allerdings vor den wirtschaftlichen Risiken solcher Maßnahmen, da sie vor allem die Verbraucherpreise in die Höhe treiben könnten. Die amerikanische Autoindustrie zeigt sich überrascht über die kurzfristige Ankündigung und befürchtet steigende Preise, sollten die Zölle verhängt werden. Die Reaktion der EU auf Trumps Vorhaben wird für Mitte April erwartet, nachdem ursprünglich eine frühere Stellungnahme geplant war.