Im Zuge der hunderten von Klagen, die nach der Tragödie beim Astroworld-Festival 2021 eingereicht wurden, haben die Anwälte des Rap-Superstars Travis Scott am Montag vor Gericht Stellung bezogen. Sie verlangten, ihren Mandanten aus den Rechtsstreitigkeiten herauszunehmen. Ihre Argumentation fußt darauf, dass Scott keine Verantwortung für die Planung der Sicherheitsvorkehrungen getragen habe und somit auch nicht für die Wahrnehmung möglicher Gefahren während der Veranstaltung in Houston zuständig gewesen sei.
Gleichzeitig konterten Anwälte der Hinterbliebenen eines der 10 Todesopfer, die beim Festival in einer Menschenmenge ihr Leben verloren, diese Forderung. Sie behaupteten, Scott habe bewusst Sicherheitsbedenken ignoriert und darüber hinaus gedroht, persönliche Informationen derjenigen online zu stellen, die aus Sicherheitsgründen eine Absage des Events gefordert hätten.
Die juristische Auseinandersetzung um die Verantwortlichkeiten beim Astroworld-Festival zeigt auf, inwiefern Künstler und Organisatoren in Schadensfällen bei Großveranstaltungen zur Verantwortung gezogen werden können. Die Klärung dieser Frage hat weitreichende Bedeutung nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Veranstaltungs- und Entertainmentbranche insgesamt.
Das Gericht muss nun in die Bewertung der vorgebrachten Argumente beider Seiten eintreten und entscheiden, ob Scott als Teil des Organisationskomitees eine partielle Verantwortlichkeit trägt, oder ob er von den Klagen freigesprochen werden sollte. Der Ausgang dieses Rechtsstreits könnte Präzedenzfälle für künftige Veranstaltungssicherheitsstandards setzen und ist daher von großer öffentlicher und rechtlicher Bedeutung.