In einer bemerkenswerten Abweichung von ihrem Kerngeschäft mit Elektrofahrzeugen hat Tesla kürzlich die Aufmerksamkeit auf einen seiner humanoiden Roboter, genannt "Optimus", gelenkt. Der kalifornische Technologieriese führte eine innovative Präsentation im Berliner Einkaufszentrum LP12 durch, bei der Optimus auf einem Weihnachtsmarkt die Fähigkeit demonstrierte, den Besuchern Popcorn zu servieren. Die Maschine war dafür zuständig, Popcorn-Boxen zu bestücken und diese an neugierige Passanten zu überreichen, was bald zu einer beeindruckenden Menschenauflauf vor dem Stand führte. Trotzdem blieb die Frage offen, ob Optimus tatsächlich autonom arbeitete oder mit Hilfe externer Steuerung operierte.
Unter der Leitung von Elon Musk, dem visionären CEO von Tesla, verlagert das Unternehmen seinen Fokus zunehmend auf zukunftsweisende Technologien, darunter autonome Taxis und menschenähnliche Roboter. Musk hat für das kommende Jahr die Einführung einer verbesserten Version von Optimus angekündigt. Diese soll durch eine derart flüssige Beweglichkeit bestechen, dass der Roboter optisch einem Menschen in einem Roboterkostüm ähneln könnte. Musk hat ambitionierte Pläne, die darauf abzielen, eine Welt zu schaffen, in der Roboter zahlreicher als Menschen sind, und beschreibt eine potenzielle Rolle von Optimus als talentierter Chirurg. Der Start der Serienproduktion dieser Roboter ist für Ende des nächsten Jahres vorgesehen.
Der Marktstart von Optimus steht jedoch vor einigen Herausforderungen. Verschiedene Berichte deuten darauf hin, dass die Roboter während Präsentationen teilweise ferngesteuert werden. Ein kürzlich in Miami aufgetretener Vorfall, bei dem ein Roboter zu Boden fiel, und die Veröffentlichung eines Videos, das eine personengesteuerte Interaktion als mögliche Ursache zeigt, werfen Fragen über die gegenwärtige technologische Reife von Optimus auf.
Tesla ist in einem stark umkämpften Marktsegment für automatisierte Mobilität und Robotik aktiv. Zahlreiche chinesische Unternehmen investieren intensiv in Robotertechnologie, während US-Firmen wie Agility Robotics und Figure AI auf industrielle Anwendungen setzen. Im Bereich des autonomen Fahrens führt die Alphabet-Tochter Waymo mit mehr als 2.500 fahrerlosen Fahrzeugen in amerikanischen Städten das Feld an. Dagegen scheinen Teslas Fortschritte im texanischen Raum bislang noch begrenzt zu sein.