18. Juni, 2025

Politik

Teheran in Aufruhr: Der Alltag ist von Anspannung und Unsicherheit bestimmt.

Am sechsten Tag des anhaltenden Konflikts zwischen Iran und Israel zeigt sich die iranische Hauptstadt Teheran in einem Zustand, der geprägt ist von Ausnahme und Unsicherheit. Die Straßen und Autobahnen, die normalerweise voller geschäftiger Aktivitäten sind, wirken verlassen, während viele Einwohner die Stadt verlassen haben, um der bedrohlichen Atmosphäre zu entkommen. Dennoch bleiben die Tankstellen ein bezeichnendes Bild des Alltags: Lange Warteschlangen säumen die Zapfsäulen, und zahlreiche Menschen verbringen die Nächte in ihren Fahrzeugen, um ihren Platz und damit ihre Mobilität zu sichern.

Das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in Teheran erfährt eine nie dagewesene Stagnation. Geschäfte sind geschlossen, und trotz der geöffneten Bankfilialen bleibt der Zugang zu Bargeld verwehrt, was die ohnehin angespannte Lage weiter verschärft. Die politische Szene hingegen zeigt Anzeichen von Veränderung. Auf den Dächern der großen Wohnanlagen formiert sich langsam ein Widerstand gegen die aktuelle Führung, dominiert von Sprechchören, die sich gegen den Revolutionsführer richten. Diese Proteste sind jedoch vergänglich, da das kurze Auftauchen von Sicherheitspersonal genügt, um die Menschenmassen wieder zu zerstreuen.

Inmitten dieser Spannungen und Herausforderungen appelliert Präsident Masoud Peschkian an die iranische Bevölkerung, indem er zur nationalen Einheit und Geschlossenheit aufruft. Der Präsident betont die Notwendigkeit der Unterstützung durch das Volk, um der Regierung die notwendige Stabilität zu verleihen. Gerüchte über einen potenziellen Regierungssturz, möglicherweise initiiert durch Reza Pahlevi, den Sohn des letzten Schahs, bleiben bisher unbestätigt. Trotz der Aufmerksamkeit, die dieser potenziellen Bewegung durch die Medien zuteil wird, haben sich bislang keine großen Straßendemonstrationen formiert.

Parallel dazu versuchen die staatlichen Medien, die moralische Stimmung im Land zu heben, indem sie Erfolgsgeschichten der iranischen Streitkräfte propagieren. Mit triumphalen Berichten über angeblich erfolgreiche Raketenangriffe gegen israelische Ziele wird die Bevölkerung ermutigt, in der aktuellen Krise Ausdauer zu zeigen und ihre Entschlossenheit zu bewahren.