In einer kürzlich im iranischen Staatsfernsehen übertragenen Rede hat Ayatollah Ali Chamenei, der oberste Führer des Iran, jegliche Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten im bestehenden Atomstreit kategorisch abgelehnt. Chamenei, der die politische und religiöse Führung im Iran verkörpert, erklärte, dass Gespräche unter den gegenwärtigen Umständen nicht im nationalen Interesse seines Landes liegen. Mit dieser Stellungnahme unterstreicht er die bisherige Position des Iran, der sich gegen den westlichen Druck auf sein Atomprogramm wehrt.
Ayatollah Chamenei nutzte die Gelegenheit, um US-Präsident Donald Trump scharf zu kritisieren. Er warf ihm vor, keine ernsthaften Verhandlungsversuche zu unternehmen. Chamenei führte als Beispiele verschiedene Forderungen der USA an, darunter die vollständige Einstellung der iranischen Urananreicherung und die Begrenzung der Reichweite iranischer Raketen. „Das ist kein Dialog, sondern ein Diktat“, betonte der oberste Führer der Islamischen Republik und machte deutlich, dass solche Bedingungen für den Iran inakzeptabel seien.
In seiner Rede bekräftigte Chamenei außerdem, dass der Iran keine Atomwaffen anstreben werde. Er machte jedoch deutlich, dass das Land nicht bereit sei, seine Fortschritte in der zivilen Atomtechnologie aufzugeben. „Unsere Leistungen in der Atomindustrie sind ein Zeichen nationaler Souveränität, auf die wir stolz sind und die wir nicht preisgeben werden“, sagte er. Der Iran sieht in seinem Atomprogramm einen wesentlichen Teil seiner technologischen und industriellen Entwicklung.
Bereits im Juni hatten die USA in Zusammenarbeit mit Israel gezielte Angriffe auf zentrale iranische Atomanlagen durchgeführt, darunter die tief unter der Erde liegende Anlage Fordo. Diese Aktionen folgten auf fast zwei Monate währende Verhandlungen zwischen Teheran und Washington, die allerdings ohne konkrete Ergebnisse geendet hatten. Seit diesen Ereignissen ist Chamenei seltener in der Öffentlichkeit zu sehen, bleibt jedoch als geistliches und weltliches Staatsoberhaupt die zentrale Figur der islamischen Führung im Iran.
Seit der islamischen Revolution von 1979 gilt das Verhältnis zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten sowie Israel als extrem angespannt. Diese Länder werden von der iranischen Führung als Erzfeinde betrachtet, was die politischen Spannungen in der Region kontinuierlich anheizt. Chameneis jüngste Rede unterstreicht die Beständigkeit dieser Haltung und signalisiert eine klare Ablehnung externer Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Iran.