Am Montag ereignete sich im Deutschen Bundestag ein bisher ungeklärter IT-Ausfall, der sowohl das Internet als auch den E-Mail-Verkehr vorübergehend zum Erliegen brachte. Diese Störung beeinträchtigte den digitalen Kommunikationsfluss erheblich und veranlasste umgehend umfassende technische Maßnahmen. Erst im Laufe des Abends konnte ein Sprecher des Bundestags bestätigen, dass die Systeme wieder vollständig betrieben werden können. Die Ursache des Ausfalls bleibt jedoch weiterhin unbekannt.
Es herrscht keine Vermutung über einen Zusammenhang mit dem parallel stattfindenden Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), welches zur gleichen Zeit im Bundestag stattfand. Erste Berichte über den Vorfall wurden von der 'Bild'-Zeitung veröffentlicht. Zur Analyse und Lösung des Problems wurde das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hinzugezogen, das umgehend mit der Untersuchung begann.
Im Zuge der Problemlösung wurden die IT-Systeme des Bundestags heruntergefahren und am Nachmittag desselben Tages wieder hochgefahren, um die Funktionsfähigkeit wiederherzustellen. Diese Ereignisse rufen Erinnerungen an einen gravierenden Cyberangriff im Mai 2015 wach, bei dem Spionagesoftware kritische Teile der IT-Infrastruktur des Bundestags infiltriert hatte. Bei diesem Angriff waren auch Computer im Büro der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betroffen. Die damalige Cyberattacke führte zu grundlegenden Erneuerungen und Sicherheitsverstärkungen der IT-Systeme des Parlaments.
Fünf Jahre nach dem Vorfall erhob Angela Merkel schwere Vorwürfe gegen Russland und sprach von "harten Evidenzen" für deren mutmaßliche Beteiligung an dem Angriff. Die politischen und diplomatischen Konsequenzen aus diesen Vorwürfen beschäftigen die Verantwortlichen bis heute. Es bleibt abzuwarten, welche Erkenntnisse die aktuelle Untersuchung des BSI hervorbringen wird, um der Ursache des jüngsten Ausfalls auf den Grund zu gehen und derartige Vorfälle in Zukunft zu verhindern.