Syrische Entwicklung: Neuer Blick auf HTS gefordert

Die Bundesregierung erwägt eine Neubewertung der syrischen Islamisten-Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS), abhängig von zukünftigen Entwicklungen. Angesichts der kürzlichen Umstürze in Syrien betont ein Sprecher des Auswärtigen Amtes, dass HTS künftig eine zentrale Rolle spielen könnte. Bedenken bestehen jedoch weiterhin aufgrund der historischen Verbindungen der HTS zur Al-Nusra-Front, einem ehemaligen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida in Syrien. Zusätzlich erinnert der Sprecher daran, dass sowohl die Vereinten Nationen als auch die Europäische Union die HTS in der Vergangenheit als Terrororganisation eingestuft haben. Entscheidend sei nun, die Gruppe an ihren aktuellen Handlungen zu messen, insbesondere in Bezug auf den Schutz von Minderheiten und das Versprechen, Racheakte zu vermeiden. Solche Aussagen seien aktuell unerlässlich. In den vergangenen Monaten habe sich die HTS bemüht, sich von ihrer dschihadistischen Vergangenheit zu lösen und zivile Strukturen zu etablieren. Ob diese Bemühungen aufrichtig sind, werde sich insbesondere im Umgang mit Zivilisten und Minderheiten in den von ihnen kontrollierten Gebieten zeigen.