Der indische Lieferriese Swiggy plant, sein Geschäftsfeld mit ultraschnellen Lieferungen auszubauen, während er sich auf seinen mit Spannung erwarteten Börsengang im November vorbereitet. Das Unternehmen öffnet größere Lagerhäuser und verkürzt die Lieferzeiten, als es darauf wettet, dass der Bereich der Schnelllieferungen – bei dem Lebensmittel in nur zehn Minuten zugestellt werden – seine bisherigen Aktivitäten im Bereich Essenslieferungen übertrumpfen wird. Swiggy, unterstützt von SoftBank, wird sich mit einem IPO von 1,35 Milliarden Dollar der Öffentlichkeit öffnen und damit die zweitgrößte Notierung in Indien in diesem Jahr darstellen, nach Hyundai Motor India. Mit beeindruckenden 538 Lagerhäusern landesweit, die im Schnitt 42% größer sind als im Vorjahr, untermauert Swiggy seine ambitionierten Lieferziele. Seit der Gründung im Jahr 2014 hat sich das Unternehmen einen Namen im Bereich der Essenslieferungen gemacht, doch der Bereich Schnelllieferungen, der 2020 gestartet wurde, erreicht nun bereits 40% des Geschäftsvolumens der Essenslieferung. CFO Rahul Bothra prognostiziert, dass Schnelllieferungen bald die Oberhand gewinnen könnten. Laut Forschungsfirma Datum Intelligence könnten die Verkäufe in der Schnelllieferbranche in diesem Jahr die Marke von sechs Milliarden Dollar erreichen, ein deutlicher Anstieg verglichen mit 100 Millionen Dollar im Jahr 2020. Doch nicht alles verläuft reibungslos, da die Wachstumsdynamik des Sektors traditionelle Einzelhändler auf den Plan ruft. Die größte Gruppe von Einzelhandelsvertreibern in Indien hat die Wettbewerbsbehörden aufgefordert, gegen Unternehmen wie Zomato's Blinkit, Swiggy und Zepto wegen mutmaßlich aggressiver Preisstrategien zu ermitteln.