17. Dezember, 2025

Märkte

Südzucker: Prognosen durch Zuckerpreisentwicklung beeinflusst – Positiver Ausblick bei Tochterunternehmen

Der Nahrungsmittelkonzern Südzucker blickt mit wachsender Besorgnis auf das bevorstehende Geschäftsjahr, da er mit anhaltendem Preisdruck auf dem internationalen Zuckermarkt konfrontiert ist. Diese Marktbedingungen lassen keine signifikanten Umsatzsteigerungen erwarten, und das operative Ergebnis des Unternehmens wird sich voraussichtlich nur moderat ändern. Bereits im Sommer sah sich Südzucker veranlasst, seine Prognose für das Geschäftsjahr 2025/26 nach unten zu korrigieren, nachdem sowohl Zuckerpreise als auch die Nachfrage spürbar gesunken waren. Diese Entwicklungen haben den Aktienkurs des Unternehmens, das im SDax gelistet ist, erheblich beeinträchtigt. Am Mittwochmorgen fiel der Kurs um mehr als vier Prozent und verzeichnete den tiefsten Stand seit 2008, bevor er sich leicht stabilisierte.

Ein solcher verhaltener Ausblick wurde von Analysten mit einer gehörigen Portion Skepsis aufgenommen. Michael Kuhn von der Deutschen Bank betrachtete die Prognosen des Unternehmens gar als eine versteckte Gewinnwarnung. Kritisch merkte er an, dass die niedrigsten Schätzungen seiner Analystenkollegen immer noch über den eigenen Zielvorgaben von Südzucker lägen, was Bedenken hinsichtlich der realistischen Einschätzung der Marktsituation weckt.

Trotz der trüben Prognosen im Zuckergeschäft gibt es innerhalb der Unternehmensgruppe auch verheißungsvolle Entwicklungen. Insbesondere bei der Tochtergesellschaft CropEnergies erwartet man signifikante Ertragszuwächse, die aus gestiegenen Ethanolprämien und reduzierten Rohstoffkosten resultieren. Auch in der Sparte für Spezialprodukte wird mit einem deutlichen Anstieg der Verkaufszahlen gerechnet.

Insgesamt wird jedoch im Verlauf des Geschäftsjahres, das bis Ende Februar 2027 läuft, ein leichter Umsatzrückgang prognostiziert. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wird in einer Bandbreite von 480 bis 680 Millionen Euro erwartet, was erheblich unter dem bisherigen Analystenkonsens von 751 Millionen Euro liegt. Nichtsdestotrotz richtet sich der Blick der Unternehmensführung auf einen moderaten Anstieg der Ergebnisse im mittleren Bereich der gegebenen Spannbreite im Vergleich zum Vorjahr.

Für das laufende Geschäftsjahr hat Südzucker seine ursprünglichen Prognosen bestätigt, ungeachtet eines erwarteten Rückgangs im Umsatz und im EBITDA. Im dritten Quartal wird allerdings eine deutliche Besserung des EBITDA erwartet, was hoffnungsvolle Signale für das Unternehmen aussendet. Der vollständige Quartalsbericht, der weitere Einblicke in die finanzielle Situation von Südzucker geben dürfte, ist für die Veröffentlichung am 13. Januar angesetzt.