17. September, 2025

Börse

StubHub geht an die Börse – warum 800 Millionen Dollar nur der Anfang sein könnten

Der US-Ticketmarktplatz StubHub hat seinen Börsengang erfolgreich über die Bühne gebracht. Mit einem Ausgabepreis von 23,50 Dollar je Aktie sammelte das Unternehmen rund 800 Millionen Dollar ein und wird nun mit 8,6 Milliarden Dollar bewertet.

StubHub geht an die Börse – warum 800 Millionen Dollar nur der Anfang sein könnten
Frisches Kapital, alte Fragen: StubHub sammelt 800 Millionen Dollar ein – doch das Geschäftsmodell mit Ticket-Wiederverkäufen bleibt umstritten.

Ein IPO in bewegten Märkten

Die Börse in New York ist kein einfaches Pflaster: steigende Zinsen, schwankende Konjunkturerwartungen und zuletzt eine zurückhaltende Anlegerstimmung haben so manchen IPO ausgebremst.

Dass StubHub sein Papier dennoch platzieren konnte, zeigt den Hunger nach Tech-nahem Wachstum. Mit 23,50 Dollar liegt der Preis im Rahmen der Zielspanne, ein solides Signal – aber kein Ausrufezeichen.

Vom Zweitmarkt zur Komplettlösung?

StubHub ist bisher vor allem als Plattform für Wiederverkäufe von Konzert- und Sporttickets bekannt – ein Geschäft, das in den USA boomt, aber regelmäßig für Kontroversen sorgt. Teure Zweitmarktpreise, Vorwürfe der Intransparenz und rechtliche Grauzonen prägen die Debatte.

Die Fantasie der Investoren richtet sich deshalb auf eine Erweiterung ins Erstticketgeschäft. Gelingt der Sprung in die Welt der offiziellen Veranstalter, könnte StubHub vom Vermittler zum Komplettanbieter werden.

„Das ist ein reizvoller Aspekt der Investmentstory“, betont Renaissance-Capital-Stratege Matt Kennedy. Doch die Eintrittshürden sind hoch: Veranstalter wie Live Nation oder AEG sind bislang wenig geneigt, ihre Margen zu teilen.

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Bewertung mit Fragezeichen

Mit 8,6 Milliarden Dollar Börsenwert spielt StubHub in der Liga mittelgroßer Tech-Player. Doch die Bewertung wirft Fragen auf: Wie nachhaltig ist das Ticketgeschäft, wenn Verbraucher bei Rezession oder Inflation als Erstes an Freizeit sparen?

Und wie groß ist das Risiko regulatorischer Eingriffe, sollte die Politik stärker gegen intransparente Zweitmarktpraktiken vorgehen?

Hinzu kommt: Der Markt für Ticketplattformen ist hart umkämpft. Neue Start-ups versprechen günstigere Gebühren, während etablierte Giganten wie Ticketmaster ihre Position verteidigen. StubHub muss beweisen, dass es nicht nur Masse, sondern auch Qualität liefern kann.

Was Anleger jetzt im Blick haben

Der Börsengang bringt StubHub zwar frisches Kapital – doch das allein reicht nicht. Entscheidend ist, ob das Management die Expansion ins Erstticketgeschäft glaubhaft umsetzen und gleichzeitig die Kritik am Zweitmarkt entkräften kann. Nur so lässt sich der Börsenwert langfristig rechtfertigen.

Am Mittwoch startet die Aktie unter dem Kürzel „STUB“ in New York in den Handel. Ob sie ein Dauerläufer wird oder ein Strohfeuer, hängt davon ab, ob StubHub es schafft, aus einem umstrittenen Wiederverkäufer eine verlässliche Plattform für die gesamte Branche zu machen.

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