In der südfranzösischen Region herrscht derzeit eine angespannte Stimmung, nachdem eine Serie von nächtlichen Stromausfällen die Einwohner von Städten wie Cannes und Nizza beunruhigt hat. Die Vorfälle, die Tausende von Haushalten in Mitleidenschaft gezogen haben, werfen wichtige Fragen über die Sicherheit der Energieinfrastruktur in dieser vielbesuchten Region auf. Am vergangenen Wochenende waren etwa 160.000 Haushalte in Cannes von einem Stromausfall betroffen, während nun auch die nahegelegene Küstenstadt Nizza ähnliche Probleme zu verzeichnen hatte. Ursache des jüngsten Ausfalls war ein Brand an einem Transformator, der zwar noch in der gleichen Nacht gelöscht werden konnte, doch die Besorgnis der Bevölkerung ob des wiederholten Vorkommens bleibt bestehen.
Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi äußerte sich auf der Social-Media-Plattform X und sprach von möglichen 'böswilligen Taten', was den Ernst der Lage nochmals unterstreicht. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen eingeleitet, um zu prüfen, ob hier vorsätzlich gehandelt wurde. Derzeit gibt es nur unzureichende Hinweise darüber, ob und inwieweit die Ereignisse in Nizza mit dem vorherigen Vorfall in Cannes in Verbindung stehen. In Cannes hatte ein Feuer in einem Elektrizitätswerk sowie der Einsturz eines Strommasts auf eine Hochspannungsleitung zu erheblichen Beeinträchtigungen geführt.
Die Situation bekommt zusätzliche Brisanz durch das Auftreten zweier Gruppen, die öffentlich bekannt gegeben haben, für die Ausfälle verantwortlich zu sein. In einem online veröffentlichten Schreiben bezeichnen sich diese Gruppen als anarchistisch und erklären, sie hätten die Stromversorgung bewusst sabotiert, um das laufende Filmfestival in Cannes zu stören. Tatsächlich musste der Festivalbetrieb vereinzelt unterbrochen werden, obwohl die Preisverleihung letztlich wie geplant stattfand.
Die provisorische Staatsanwaltschaft in Draguignan untersucht derzeit das Bekennerschreiben, das zusätzliche Drohungen enthält, darunter geplante Stromabschaltungen in der Nähe des Flughafens und bei verschiedenen Großunternehmen. Diese Ankündigungen haben die Behörden zur erhöhten Wachsamkeit veranlasst, und es wurden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um weiteren Zwischenfällen vorzubeugen. Während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, bleibt die Region weiterhin in Alarmbereitschaft, um die Sicherheit der Anwohner und Touristen zu gewährleisten.